Das Museum für Druckkunst Leipzig lädt ein zur neuen Ausstellung vom 21. Juni 2024 bis 15. September 2024, die Eröffnung findet am Eröffnung: Donnerstag, den 20. Juni 2024, 19 Uhr statt (Nonnenstraße 38, 04229 Leipzig). Die Pop Art war Hans Tichas Antwort auf die Propaganda der DDR. Seine bunten Illustrationen mit den voluminös geformten Figuren und ihren geometrischen Gliedmaßen bebildern bis heute Gedichtbände und Kinderbücher. Die Ausstellung Hans Ticha – Druckgrafiken 1966–2017 gibt einen Einblick in das druckgrafische Lebenswerk des vielfach ausgezeichneten Malers, Grafikers und Buchillustrators. Die Arbeiten laden ein, die einzigartige Künstlerpersönlichkeit Tichas zwischen spöttischem Politkommentator und brillantem Zeichner von gesellschaftlichen Typen kennenzulernen, dessen Krieg mit den Molchen zur Legende wurde.
Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von rund 40 Werken aus den Bereichen Holzschnitt, Serigrafie, Algrafie und Lithografie. Sie richtet das Augenmerk auf den Stellenwert der grafischen Drucktechniken in Hans Tichas Arbeit. Die Stärken des ausgebildeten Gebrauchsgrafikers wie sein geschultes Sehen und Herausarbeiten von wesentlichen Formmerkmalen kommen in den Drucken zur Entfaltung. Im Neukonstruieren oder rhythmischen Wiederholen von menschlichen Körpern und Gliedmaßen, aufgerissenen Mündern, Händen und Fäusten spiegelt sich Hans Tichas frühe Auseinandersetzung mit dem russischen Konstruktivismus, dem Bauhaus und dem Werk von Fernand Léger (1881–1955) wider. In seiner Bildwelt versammeln sich Typen ohne individuelle Züge, die in rituellen Handlungen – Klatschen, Singen, Ballspielen oder Akrobatik – erstarrt sind.
Die erstmalige Präsentation des druckgrafischen Werks von Hans Ticha im Museum für Druckkunst versteht sich als Auftakt zur Jubiläums-Ausstellung, mit der die Büchergilde Gutenberg ab Ende August ihr 100-jähriges Bestehen im Museum in Leipzig feiern wird. Hans Ticha hat zahlreiche Gedicht- und Kinderbücher für die Büchergilde illustriert und gilt bis heute als ihr auflagenstärkster Illustrator. Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit des Museums mit der Galerie Läkemäker und wurde überdies ermöglicht durch die freundliche Unterstützung der Hubertus Altgelt Stiftung.
(Robert Grieger/Pressemitteilung)