Buchstäblich auf die letzte Minute fiel im virengepeinigten Jahr 2020 die Auslieferung des 4. Heftes der Marginalien.
"... Traditionell liegt im November das »Wochenende der Grafik«. Es hätte dieses Jahr zum zwölften Mal den Grafischen Sammlungen, Ateliers, Druckereien und Kleinverlagen im deutschsprachigen Raum eine Bühne bereitet. Die Pandemie grätschte dazwischen. Alle Veranstaltungen fielen aus. Als tröstende Handreichung wurde so die aktuelle Ausgabe der Marginalien eine Art Hilfs-Event zum Blättern – auf das wir uns in den Ateliers im nächsten November hoffentlich wieder selbst tummeln dürfen.
Die Künstlerin Jannine Koch beschreibt für uns, wie sie den Tiefdruck für sich entdeckte, die Radiergemeinschaft Aquatinta im Rheinland und Verständnis für die divergierenden Traditionslinien ost- und westdeutscher Grafikauffassungen. Im Interview erzählt Cosima Schneider, warum die Büchergilde Gutenberg die Tradition des Bilderbogen wiederbelebt. Ekkehard Schulreich blickt auf die originalgrafischen Städte-Mappen des Karl Quarch Verlags, während Heinz Decker Fallstricke der Kleingrafik in Form der Exlibris imaginaires erkundet. [...] Gerhard Steidl erklärt uns in der Typografischen Beilage seine Sicht aufs Büchermachen zwischen Dalí und Lagerfeld. Elke Lang besucht Hendrik Liersch und seine Corvinus Presse, ..."
(aus dem Editorial von Till Schröder)
Die Graphische Beilage schuf Rüdiger Giebler, vom Künstler direkt auf den Stein gezeichnet und im Kunsthaus Müller (Wurzbach) von Christian Müller in 650 Exemplaren gedruckt.