Pirckheimer-Blog

Christian Bartsch

Mo, 17.11.2014

Aus dem Antiquariat 6/2014

Auf boersenblatt.net kann ab sofort das Inhaltsverzeichnis AdA 2014 eingesehen werden. In diesem Heft werden unter anderem auch wieder Pirckheimer zu Wort kommen, so Elke Rehder mit Anmerkungen zur "Schachnovelle" von Stefan Zweig und Hermann Wiedenroth mit einen erneuten Zwischenbericht über Die Werke Arno Schmidts im Antiquariat. Außerdem gibt es neben weiteren Katalogbesprechungen eine Vorstellung von Ulrich Faure eines bemerkenswerten Katalogs des Roten Antiquariats über John Heartfield, der gemeinsam mit seinen Kollegen von Christian Bartsch herausgegeben wurde. Und, neben weiteren Beiträgen, Berichten und einer Terminübersicht findet sich in diesem letzten Heft des Jahres das Inhaltsverzeichnis für 2014.
Übrigens kann Aus dem Antiquariat zum Kennenlernen
hier als Probeabo "3 für 1" bestellt werden.

Di, 28.10.2014

3. Hamburger Antiquariatstag

Im Jahre 2012 wagte der Veranstalter Detlef Thursch auch in Hamburg einen Neustart des Antiquariatstags, der die Tradition der 1990 ins Leben gerufenen Quod Libet in der Hamburger Börse aufgreift. Das Konzept der terminlichen Einbindung in den Hamburger Auktionsherbst scheint aufzugehen - auch 2014 werden wieder Ausstellern aus ganz Deutschland, dem umliegenden Ausland teilnehmen, darunter das Rote Antiquariat Berlin/Wien und Volker Riepenhausen aus Carlipa/Frankreich. Bislang haben sich 24 Antiquariate angemeldet.
 
Messe: 16. November 2014
 
Wiesendamm 3
22303 Hamburg

Do, 09.10.2014

Bilder von der Frankfurter Antiquariatsmesse

Für alle, die es nicht zur Antiquariatsmesse nach Frankfurt am Main geschafft haben, hier einige Fotos, am Eröffnungstag aufgenommen und freundlichgerweise bereitgestellt von Ursula Saile-Haedicke.
Vom Roten Antiquariat wird auf der Antiquariatsmesse auch eine Privatsammlung der Werke John Heartfields präsentiert und einen umfangreichen Katalog zusammengestellt. Das Rote Antiquariat ist mit dem Mitgled der Pirckheimer-Gesellschaft Christian Bartsch auf der Messe genau wie auch der Pirckheimer Volker Riepenhausen vertreten. Die Fotos können durch Klick auf die Abbildung der Vitrine aufgerufen werden.
Das Antiquariat T. Hatry aus Heidelberg bietet den literarischen Nachlass von Alfons Paquet an, der als erster Europäer mit der Transsibirischen Eisenbahn reiste, gezeigt wird u.a. auch der Koffer, mit dem er diese Reise unternahm.

So, 27.07.2014

Aus dem Nachlass Arthur Lehning

Der Sommerkatalog des Roten Antiquariats widmet sich dem Nachlass einer Teilbibliothek von Paul Arthur (Müller) Lehning (1899 - 2000), der sich als Sozial-Historiker, Essayist und Herausgeber der Interationalen Revue i10 an der Schnittstelle zwischen künstlerischer Avantgarde, institutioneller Forschung und sozialer Bewegung einen Namen machte. Als anarchosyndikalistischer und antimilitaristischer Aktivist wie auch als wissenschaftlicher Forscher und Sammler war Lehning ein Kosmopolit.
In seinem jahrzehntelangen politischen und künstlerischen Engagement hat Lehning ein umfangreiches publizistisches Werk geschaffen, das (tages-)politische und wissenschaftliche Beiträge umfasst. Ende der 1970er Jahre verzeichnet die Bibliographie von Lehnings Schriften bereits über 600 Titel. Davon erschienen allerdings lediglich etwa 40 in deutscher Sprache (in den 1920er Jahren zumeist in den anarchosyndikalistischen Zeitschriften Der Syndikalist und Die Internationale).
Als Anarchismusforscher hinterließ Lehning eine umfangreiche Sammlung zur historischen Arbeiterbewegung, die über das klassische Spektrum der libertären und verwandten Bewegungen hinaus, auch andere Themenbereiche abdeckt: die revolutionären Geheimgesellschaften seit der späten Aufklärung, die radikal-liberalen Denkschulen Englands, den Frühsozialismus und den Vormärz in England, Frankreich und den deutschen Landen, die Genese und Konstituierung der Sozialdemokratie in Deutschland, die internationalen politischen und gewerkschaftlichen Assoziationen der Arbeiterbewegung, den Marxismus in Gestalt der historischen, ökonomischen und philosophischen Grundlagenwerke. Im Bereich des revolutionären Syndikalismus pflegte Arthur Lehning eine wohl einzigartige Kollektion, die nahezu sämtliche Länder umfasst, in denen in diesem Bereich organisatorische Aktivitäten registriert werden können.
Vorangestellt ist dem Katalog ein lebensgeschichtlicher Beitrag über Arthur Lehning von seinem Sohn Percy B. Lehning. Der Katalog enthält 1047 gut kommentierte und teilweise mit Abb. versehene Positionen.
 
è Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Do, 22.05.2014

Antiquariatsliste Mai 2014

In einer neuen Liste präsentiert das Rote Antiquariat wieder eine Auswahl von Neueingängen aus den Bereichen Kunst und Literatur. Anstelle des gewohnten Frühjahrskataloges erscheint diesen Sommer ein umfangreicher Verkaufskatalog zu John Heartfield, der eine bedeutende Privatsammlung präsentieren wird. Der Katalog wird als Buchpublikation erscheinen und kann im Roten Antiquariat bestellt werden. Informationen zur Subskription werden im Juni mitgeteilt. Dieser Antiquariatsliste liegt der Ausstellungsfolder zur aktuellen George Grosz-Ausstellung im Wiener Geschäft des Roten Antiquariats bei. Diese Ausstellung geht noch bis zum 7. Juni und wird danach in etwas modifizierter Form in den Berliner Galerie-Räumen gezeigt.

è
Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Sa, 29.03.2014

George Grosz (1893-1959)

George Grosz, einer der aufregendsten Berliner Künstler des 20. Jahrhunderts, wird in den kommenden Tagen in einer Ausstellung des Rote4n Antiquariats des Berlioner Pirckheimers Christian Bartsch in Wien geehrt. Bekannt wurde Grosz durch seine dadaistischen Provokationen gegen das deutsche Spießertum und international beachtet als bedeutender Künstler der „Neuen Sachlichkeit", war er auch immer ein politischer Künstler. Die Abscheu vor Militarismus und Krieg, die Parteinahme für die „kleinen Leute" waren Grundkonstanten seiner politischen Auffassung, die er nach seiner Emigration aus Berlin 1933 auch in seiner neuen Heimat in New York beibehalten hat. Die Verfolgung und Vernichtung seiner Weggefährten durch den braunen Terror und die beklemmende Entwicklung in der Sowjetunion verarbeitete er in seinen Zeichnungen nach 1933 genauso, wie er das Inferno des Zweiten Weltkrieges schon in seinen Bildern der späten 30er Jahre vorwegnahm.

Ausstellung: 16. April bis 7. Juni 2014

Rotes Antiquariat und Galerie
Florianigasse 36
1080 Wien

Fr, 21.02.2014

20. Leipziger Antiquariatsmesse

Die Leipziger Antiquariatsmesse findet wie gewohnt parallel zur Leipziger Buchmesse statt. Unter den rund 70 Teilnehmern aus aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Schweden sind auch wieder Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft wie Bührnheims Literatursalon, das Rote Antiquariat Berlin und Wien, die Genossenschaft der Internetantiquare, das Münchener Antiquariat Riepenhausen und das Berliner Antiquariat Riewert Q. Tode teil. Weitere Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft finden sich unter den Ausstellern der Leipziger Buchmesse, so die Neuhauser Kunstmühle. Der soeben erschienene Messekatalog enthält als Vorwort einen zeitgeschichtlichen Beitrag von Björn Biester "'Östlich der großen Antiquariatsmessen in Stuttgart, Köln und Hamburg'. 20 Jahre Leipziger Antiquariatsmesse". Der Katalog mit dem lesenswerten Vorwort kann durch Klick auf die Abbildung angesehen oder bei Detlef Thursch (abooks.de) gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro bestellt werden.
 
Messe: 13. bis 16. März 2014

Leipziger Buchmesse

Mo, 10.02.2014

19. Antiquariatsmesse Zürich

Unter den 27 Ausstellern aus der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland und den USA der 19. Antiquariatsmesse Zürch wird auch wieder das Pirckheimer-Mitglied Chr. Bartsch sein, auf der obenstehenden Abbildung vor seinem Stand auf der Züricher Messe 2013. Die Messe wird ausgerichtet von der Froschauer-Genossenschaft Zürcher Antiquare. Der Katalog kann hier eingesehen werden.
Als Gast wird sich das Projekt "Dezember Bücher" von Thomas Bruggisser, Christine Moser und Michael Fries mit einem ausgewählten Angebot schöner Bucher aus Klein- und Kleinstverlagen auf der Messe vorstellen.

Messe: 20. Februar bis 2. März 2014

Kunsthaus Zürich
Vortragssaal

So, 09.02.2014

Neues aus dem Roten Antiquariat

In der ersten Antiquariatsliste des neuen Jahres präsentiert das Rote Antiquariat wieder eine Auswahl von interessanten Neueingängen. Besonders sei auf eine umfangreiche Sammlung seltener antifaschistischer Tarnschriften hingewiesen, die im diesmal etwas umfangreicheren Kapitel Exil vorgestellt werden. Der Katalog listet aber wie gewohnt auch wieder internationale Avantgardepublikationen, seltene literarische (Erst-)Ausgaben und Widmungsexemplare.
Dem Katalog lag ein Faltblatt mit der Ankündigung einer Ausstellung mit Werken des weitgehend vergessenen Wiener Künstlers Otto S. Grewe (1917-1965) in dem im Dezember eröfneten Ladengeschäfts in Wien bei. Die Ausstellung wird 50 Jahre nach seiner ersten Einzelausstellung in der Wiener Galerie Peithner-Lichtenfels gezeigt.
In Niedersachsen als Otto Schepelmann geboren, lebte er ab 1938 in Wien und studierte hier an der Akademie der bildenden Künste. 1947 wurde er von Albert Paris Gütersloh, dem Präsidenten des „Art-Club", in die „Wiener Secession" eingeführt. Dort beteiligte er sich an den jeweiligen Aussteilungen, bis er 1955 in die „Gesellschaft bildender Künstler Wiens, Künstlerhaus" wechselte. 1959 nahm er auf Grund einer Adoption den Namen Grewe an. Künstlerisch vielseitig, mit eindeutiger Prägung durch den Surrealismus, schuf Grewe in Wien die Werke seiner phantastischen Malerei.

Ausstellung: 6. Februar bis 20. März 2014

Rotes Antiquariat und Galerie
Florianigasse 36
1080 Wien

Mi, 18.12.2013

Antiquariate in Berlin 2014

In diesen Tagen erscheint eine neue Listung der in Berlin und Umgebung ansässigen Antiquariate, übersichtlicher gestaltet, aber auch wieder weniger umfangreich. Zur Aufnahme entschlossen sich nur noch 67 Ladengeschäfte und Versandantiquariate. (2011 waren es mit 85 Einträgen bereits 10% weniger als im Vorjahr, 2012 noch 74 und 2013 immerhin noch 71 Geschäfte). Damit hat sich die Anzahl der Antiquariate seit 2010 um ein Drittel reduziert.
Die Antiquariate werden innerhalb eines Bezirkes in alphabetischer Reihenfolge genannt. Auf den inneren Umschlagklappen befindet sich wie gewohnt ein Plan Berlins, in welchem der Standort der aufgeführten Antiquariate eingetragen ist. Im Anzeigenteil findet sich auch wieder die Pirckheimer-Gesellschaft. Ein Sachregister am Ende des Verzeichnisses hilft bei der Orientierung auf dem Antiquariatsmarkt. Ein Namensregister beschließt das Verzeichnis, welches vom Landesverband Berlin-Brandenburg des Börsenverein des Deutschen Buchhandels herausgegeben wurde.
Der Katalog liegt u.a. in den teilnehmenden Antiquariaten aus und wird von diesen kostenlos abgegeben.

Fr, 15.11.2013

2. Hamburger Antiquariatstag

Nach dem erfolgreichen Auftakt vor einem Jahr findet am Sonntag der 2. Hamburger Antiquariatstag im Barmbeker Museum der Arbeit statt. Vertreten sind 34 Aussteller aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Schweden, außerdem die Redaktion Antiquariat (Frankfurt am Main) sowie die Barbara Achilles-Stiftung (Hamburg) mit Infoständen.
Hamburger Antiquariatstag 2012, Foto © Björn Biester
Unser Mitglied Volker Riepenhausen vermeldet soeben: "Der Wagen ist bepackt. Morgen geht es los, im Gepäck u.a. Holzschnitte aus Agricolas Buch vom Bergkwerck - n büschen signierte Janssen-Graphik - etwas griffelkunst - Meyer's Kilimadjaro - eine Endter Bibel - Geramb, Habsburg, ein Gedicht. ca. 1804, mit den 20 Textkupfer von Schnorr von Carolsfeld - Ungerer's Totempole in der signierten Halbleder-Vorzugsausgabe - eine sehr seltene Firmenschrift der "Aéroplanes Farman": Biplans & Monoplans von 1911 - Ernst Matthes: Viehtransport. Zeichnung mit India Ink. Tanger, 1911 (exstremst seltene expressive Zeichnung eines fast vergessenen Künstlers, ich bring auch eine kleine Monographie mit in der eine Vorzeichnung aufgeführt wird!) - Marci Antonii Mereti, Presbyteri (u.a. über die Bartholomäusnacht) und vieles mehr!"
 
Messe: 17. Novemeber 2013, 11 bis 17 Uhr

Museum der Arbeit
Wiesendamm 3
22303 Hamburg

Di, 05.11.2013

5. RUHR.Antiquaria

 
Bereits zum 5. Mal findet am kommenden Sonntag in der Stadthalle Wattenscheid der Bochumer Antiquariatsmarkt RUHR.Antiquaria statt. Unter den 33 Ausstellern, die hauptsächlich von Rhein und Ruhr, aber auch aus Bremen, Hamburg, Braunschweig und den Niederlanden kommen, ist auch wieder unser Berliner Mitglied Christian Bartsch zu finden.
In einem Rahmenprogramm präsentiert die Schriftkünstlerin Christiane Wiesener aus Gummersbach Malerei, Kalligrafie und Lyrik. Begleitend zum Antiquariatsmarkt findet eine von Friedhelm Spürkel präsentierte Ausstellung "100 Jahre Karl May Verlag - 100 Jahre Werbung des Verlags" statt. Spürkel ist Mitautor der aktuellen Titels: Carl Lindeberg - Ein Illustrator für Karl May. Und wieder dabei ist die Buchbinderei Beckmann aus Bochum, die ihr Handwerk vorstellt.
Organisiert wird die RUHR.Antiquaria von Arnd Hepprich und Dirk Franken vom Steeler Antiquariat in Essen.


Antiquariatsmarkt: 10. November 2013

è Stadthalle Wattenscheid
Saarlandstraße 40
44866 Bochum

 

Di, 08.10.2013

Herbstkatalog 2013

Der Herbstkatalog des Roten Antiquariats erschien pünktlich zur Frankfurter Antiquariatsmesse, die vom 9. bis 13. Oktober stattfindet. Er enthält, wieder in hervorragender Gestaltung von Markéta Cramer von Laue, in den traditionellen drei Abteilungen (Kunst, Literatur und Exil) diesmal nur 89, dafür aber besonders ausgewählte Positionen, darunter auch die auf dem Titel abgebildete Schrift Gefesselter Blick, Walter Serners Die Tigerin oder Paris brennt von Ivan Goll in der Ausgabe der Bibliotheka Zenit 1922.

è Rotes Antiquariat und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Sa, 24.08.2013

Antiquariatsliste September 2013

Die neue Antiquariatsliste Kunst und Literatur des Roten Antiquariats enthält in drei Abteilungen (Kunst, Literatur und Exil) 413 Positionen. Kleinere Schwerpunkte bilden Architektur- und Fotobücher sowie Sammlungen der Zeitschriften Sturm und Aktion.
Der Herbstkatalog wird anläßlich der Frankfurter Antiquariatsmesse erscheinen, die vom 9. bis 13. Oktober stattfinden wird.


è Rotes Antiquariat
und Galerie C. Bartsch
Knesebeckstr. 13/14
10623 Berlin

Di, 06.08.2013

Juro Kubicek (1906 - 1970)

Kubicek gehörte zu den Berliner Fantasten nach 1945, die versuchten mit einer Form des Surrealismus die Kriegsgeschehnisse zu verarbeiten. Seine zeitkritischen Collagen für die Zeitschrift Ulenspiegel sowie die freigeistigen Bilder in der Galerie Gerd Rosen machten die Alliierten auf ihn aufmerksam, was im Berlin der Nachkriegsjahre zu erhitzten Gemütern führte. Sogar der russische Kulturoffizier Alexander Dymschitz fühlte sich 1948 in seinem berüchtigten Artikel zum Formalismus in der Kunst bemüßigt, Kubiceks Werke in negativer Absicht mit denen von Pablo Picasso und Karl Hofer zu vergleichen. Zu dieser Zeit gastierte Kubicek jedoch bereits als erster Deutscher Künstler an der University of Louisville in Kentucky in den Vereinigten Staaten. Bei seiner Rückkehr brachten ihm seine Erfahrungen und Kenntnisse erneut viel Aufmerksamkeit, so dass er 1949 das work and art studio im Amerikahaus am Nollendorfplatz eröffnete, um junge Künstler ganzheitlich im Sinne des Weimarer Bauhaus zu unterrichten. Durch seine Kontakte organisierte und ermöglichte er zahlreiche Ausstellungen in Berlin. 1954 erhielt er schließlich eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste, die er bis zu seinem frühen Tod 1970 innehielt.
Hatte Gerd Rosen Kubicek bereits 1947 eine Monographie gewidmet, so folgten aufgrund seiner in Amerika entwickelten Arbeiten zahlreiche Ausstellungen: eine Wanderausstellung zeigte zum Beispiel seine Fotomontagen 1950 in deutschen Amerika-Häusern und 1953 stellte er seine neuen tachistischen Arbeiten in der Zimmergalerie Franck in Frankfurt am Main aus, wo kein Jahr zuvor die Quadriga das deutsche Informell ins Leben rief. 1956 wurde er als Vertreter der zeitgenössischen deutschen Collage neben Hannah Höch, Theodor Werner und Helmut Thoma in der Rose Fried Gallery in New York präsentiert. Niemand anderes als Herta Weseher, die später das geltende Standardwerk zur Collage verfasste, bat Kubicek deshalb um Mithilfe bei der Organisation der deutschen Beteiligung, u.a. der Werke von Hannah Höch. Noch 1966 präsentierte die Galerie Springer in Berlin seine erotischen Collagen.
Kubiceks realistischere Werke entwickelten sich zu immer abstrakteren und freieren Arbeiten. So wandelten sich die Landschaften zunehmend zu einem zweidimensionalen Liniengewirr um dann zu offenen tachistischen Farbfiächen zu werden - und auch die frühen, politischen und damit eher erzählerischen Collagen weichen abstrakt-erotischen Kurven und Formen. Nach und nach kreiert er daraus seine ureigenen Formen, verbindet verschiedene Techniken und entdeckt wieder Raum und Tiefe in der Abstraktion. Ebenso kann er in den späten 60er Jahren seine weiche endlose Linie mühelos mit großflächigen Farbformationen kombinieren. Seine oft rätselhafte Technik, die ein meisterliches Verständnis von Materialien und Oberflächen beweist, ist verbunden mit einer exakten und klaren Ausführung, selbst dort, wo ein Bild getropft, zerrissen oder geworfen scheint. 50 schrieb Kubicek 1945: "ich erstrebe ruhe und ordnung der farbe, der fläche, arbeit des intellekts im malerischen."
Unter seinen Zeitgenossen war Kubicek bekannt und geschätzt. Zu seinem Freundeskreis zählten insbesondere Hannah Höch, Jeanne Mammen, Hans Thiemann und Hans Jaenisch - aber Kubicek war stets über alle Kunstentwicklungen bestens informiert. Neben zahlreichen privaten Sammlungen besitzt u.a. die Berlinische Galerie hochwertige Collagen sowie ein frühes Ölgemälde von Juro Kubicek.
(Dr. Niklas Becker)
 
Ausstellung: 9. Auguist bis 25. Oktober 2013
Vernissage am Freitag, den 9. August um 19:00 Uhr
 
Rotes Antiquatriat und Galerie Cristian Bartsch
Knesebeckstr, 13/14
10632 Berlin