Pirckheimer-Blog

Bernd-Ingo Friedrich

Do, 24.02.2011

Die Quellnymphe oder Die Bäder zu Muskau

Ein Phantasiestück von Carl Weisflog. Wiederentdeckt und aufbereitet von unserem Mitglied Bernd-Ingo Friedrich.
 
Hrsg. Freundeskreis „Historica“ Bad Muskau e.V. Bad Muskau: Verlag Quint 2010. 8° Querformat. 48 Seiten, 2 Abb. auf dem Umschlag, 18 Abb. im Text. Durchgehend farbig illustriert. Festeinband. 8,00 €.
 
Aus dem Vorwort: „Der Stadtgerichtsassessor Carl Weisflog aus Sagan nahm sich runde zweihundert Seiten Zeit, um Muskau-Grünau ins verdiente Licht zu setzen und geizte dabei nicht mit brillanten dramatischen Effekten und effektvollen literarischen Glanzlichtern. Die Rahmenerzählung selbst, die natürlich etwas altmodisch daherkommt, steckt ebenfalls voller Witz und entspricht damit ganz und gar dem, was die Leute damals gern lasen, was aber auch heute noch als gängiges Muster taugt. Gut für die damalige Kurzweile, ist sie für eine Neuausgabe – gemessen an unseren Mitteln – leider ein bißchen zu lang. Deshalb wird sie hier durch kurze zusammenfassende Abschnitte ersetzt. Die Schilderung des Muskauer Badelebens jedoch gehört zum Liebenswertesten, was das Genre zu bieten hat.“ Farbige Reproduktionen herausragender Kunstwerke schmücken das handliche Bändchen.

Di, 04.05.2010

Von den Holzbibliotheken,

auch Xylotheken genannt

Sammeln und Forschen bilden von jeher eine Einheit. Ganz besonders war das der Fall im 18. und 19. Jahrhundert, als auch die „Naturkunde“ einen enormen Aufschwung erfuhr und so berühmte Standardwerke wie Linnés Species plantarum (1753), Humboldts Kosmos (1845-1862), Brehms Tierleben (1863-1869) oder Edmund Reitters Fauna Germanica (1908) entstanden. Grundlage jeder wissenschaftlichen Arbeit war – ist nach wie vor – das Sammeln und Sichten von Belegen. 


(Bernd-Ingo Friedrich )

Fr, 25.01.2008

Die Bibliothek des Fürsten Pückler

Von Bernd-Ingo Friedrich
Mit Dank an Christian Friedrich, Cottbus.
(2004, überarbeitet 2007. In: MARGINALIEN 175/3.2004; BuB 2/2006)


In einem Brief aus dem Jahre 1817 beschreibt der junge Graf Pückler-Muskau, Besitzer der Standesherrschaft seit 1811, seiner Braut Lucie, wie er seine Tage in Muskau verbrachte: „[...] um 12 Uhr das kalte Frühstück mit englischem Zubehör, Reiten, Fahren, und im Park die Arbeiten in Augenschein nehmen bis 7 Uhr, Toilette bis ½ 8 Uhr, gegen 8 Uhr das Diner, dann Unterhaltung und Thee bis 12, wo ich regelmäßig zu Bett gehe, und um 10 früh wieder aufstehe. Sind Geschäfte, so werden sie zwischen Frühstück und Diner alle abgethan."

Er hatte also sehr viel Zeit zum Lesen, und es fehlte ihm auch nicht an Büchern. Seine umfangreiche Lektüre verdankte er der Vereinigung zweier Familienbibliotheken im Jahre 1784, als Graf Hermann von Callenberg in Muskau seine Tochter Clementine mit dem Grafen Ludwig von Pückler aus Branitz verheiratete. Die von ihm und seinem Vater Alexander von Callenberg im Geiste der Aufklärung zusammen getragene Sammlung bildete den eigentlichen Grundstock der Pücklerschen Bibliothek.
Die Schilderung der Callenbergschen Bibliothek, nimmt in Johann Bernoullis Sammlung kurzer Reisebeschreibungen und anderer zur Erweiterung der Länder- und Menschenkenntnis dienender Nachrichten aus dem Jahre 1784 mehrere Seiten ein.