Axel Bertram ist nach langer Krankheit am 16. März 2019 in Berlin gestorben.
"Axel Bertram war der vielseitigste und einflussreichste Gebrauchsgrafiker der DDR. Seinen Namen kennen nur Spezialisten, seine Werke kennt jeder, der in der DDR gelebt hat", heißt es in einer Pressemitteilung des Leipziger Lehmstedt Verlags.
Bertram wurde am 26. März 1936 in eine Dresdner Kaufmanns-Familie hineingeboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er in Freital. Nach seinem Studium an der Hochschule für Angewandte Kunst in Berlin-Weißensee war er 1960 als freiberuflicher Grafiker Mitbegründer der einflussriechen Ateliergemeinschaft „Gruppe 4“, der er bis 1970 die Treue hielt. Seit 1965 war eir Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft. Von 1977 bis 1992 lehrte er als Professor für Schrift und gebrauchsgrafisches Gestalten an der Berliner Kunsthochschule. Axel Bertram gestaltete zahlreiche Bücher und Plakate, schuf das Logo zu den Weltfestspielen 1973 und entwarf das Layout der legendären Zeitschriften „Sibylle“ und „Wochenpost“.
Von 1982 bis 1990 war Bertram überdies Leiter des künstlerischen Beirates der Staatsbank der DDR und gestaltete Umlauf- und Gedenkmünzen. Für die Pirckheimer-Gesellschaft schuf er zum 25-jährigen Bestehen eine Medaille, die als Jahresgabe 1981 ausgereicht wurde. Auch zahlreiche Briefmarken gehen auf seine gestalterischen Ideen zurück. Als Schriftgestalter entwickelte er die spezielle Fernsehschrift Videtur sowie den OpenType-Font Rabenau Pro.
In der Mitteilung des Lehmstadt-Verlags heißt es: „Bertram legte keinen Wert auf eine unverwechselbare Handschrift. Er sah sich vielmehr als Diener des Lesers, Betrachters oder Nutzers und suchte stets aufs Neue nach der perfekten Lösung einer konkreten Aufgabe.“