Auftakt zum Jahrestreffen der Pirckheimer-Gesellschaft 2017 in Potsdam.
Bibliophiler Auftakt zum Jahrestreffen 2017
Ausstellung
Man kann es getrost eine Punktlandung nennen: Am Vorabend der Jahrestagung der Pirckheimer-Gesellschaft in Potsdam wird in der dortigen Stadt- und Landesbibliothek die Ausstellung »Neueste Bilder, die Litteratur betreffend« mit Werken von Rainer Ehrt eröffnet. Zu sehen ist Druckgraphik aus seinen Künstlerbüchern.
Das ist genau die richtige Einstimmung auf das Jahrestreffen. Nicht nur, weil Rainer Ehrt selbst Pirckheimer ist, manch Buchliebhaber Werke von ihm im Bücherschrank stehen oder an der Wand hängen hat, sondern auch, weil Ehrt die Graphik für das Jahrestreffen sowie die Speisekarte für das Festessen gestaltet. Die Teilnehmer dürfen sich damit auch auf einen Augenschmaus freuen!
Die Vernissage findet am Donnerstag, 31. August, im Foyer der Hauptbibliothek statt. Beginn ist um 18 Uhr.
»Neueste Bilder die Litteratur betreffend«
Der Künstler Rainer Ehrt sorgte am Vorabend des Jahrestreffens der Pirckheimer-Gesellschaft in Potsdam für einen wahrhaft bibliophilen Auftakt. In der Potsdamer Stadt- und Landesbibliothek zeigte er in einer Ausstellung mit dem Titel »Neueste Bilder, die Litteratur betreffend« Druckgraphik aus seinen Künstlerbüchern. Das reizte einige Pirckheimer, bereits am 31. August nach Potsdam zu reisen, obwohl das Jahrestreffen erst einen Tag später offiziell startete. Die Wahl des Ausstellungsortes war nicht zufällig gewählt. Die Stadt Stadt- und Landesbibliothek hat nicht nur die Ausstellung organisiert, sondern war für das Organisationsteam des Jahrestreffens genau der passende Partner auch für die folgenden drei Pirckheimer-Tage.
Grafik für das Jahrestreffen
Begrüßt wurden die Gäste der Vernissage von der Direktorin der Bibliothek Marion Mattekat. An ihrer Seite Ralph Aepler, Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft. Er freute sich gleich dreifach. Zum einen über die Ausstellung an sich, haben doch Werke von Rainer Ehrt seit Jahren ihren Platz in Buch- und Grafikschränken so manches Pirckheimers. Zum anderen darüber, dass Rainer Ehrt inzwischen selbst ein Pirckheimer ist. Dazu kommt zur Freude für die Teilnehmer des Treffens, dass Rainer Ehrt für sie eine Grafik geschaffen und die Speisekarte für das Festessen grafisch gestaltet hat.
Künstlerbücher
Grafik und Speisekarte gab es erst am folgenden Tag zu sehen. Dafür kamen die Gäste an diesem Abend in den Genuss von Blättern beispielsweise aus Goethes »Eroticon« (Texte nach erotischen Fragmenten aus Goethes Nachlass), einem Künstlerbuch, von dem 25 Exemplare erschienen sind. Die Schrift ist handgezeichnet, die darin enthaltenen 32 Siebdrucke sind einzeln aquarelliert. Weitere beeindruckendes Beispiele in der Ausstellung: Franz Kafka: »ER«, ein Künstlerbuch-Unikat aus dem Jahr 2010. Das sind 20 Seiten Leporello im bemalten Kartoneinband/Schuber mit 20 Tusche/Acrylzeichnungen auf präpariertem Karton nach Textfragmenten aus dem Nachlass. Ausgestellt waren auch Blätter aus der »Gegenverführung«, ein Künstlerbuch nach Bertolt Brecht mit 24 zweifarbigen Serigrafien oder das Künstlerbuch »Salome« mit Texten von Oscar Wilde, Flavius Josephus und aus dem Neuen Testament. Darin 17 teilweise farbige Holzschnitte.
Rainer Ehrt als Rezitator mit Sonetten von Rainer Kirsch
Eine nicht so häufig sichtbare Seite des künstlerischen Wirkens von Rainer Ehrt konnten die gut 30 Gäste der Ausstellungseröffnung selbst erleben. Denn Ehrt ist nicht nur Grafiker, Cartoonist, Maler, Buchgestalter oder Gestalter von Holzplastiken. Er zeigte an diesem Abend auch sein Können als Rezitator. Mit dem temperamentvollen Vortrag von drei Sonetten seines 2015 verstorbenen Freundes und Lyrikers Rainer Kirsch, den er als »strengen Meister der poetischen Form« charakterisierte, bedankte sich Rainer Ehrt bei den Gästen.
Anschließend blieb genügend Zeit, um bei einem Glas Wein miteinander und mit dem Künstler ins Gespräch zu kommen, der geduldig alle Fragen beantworteten.
Am Kanal 47
14467 Potsdam
Deutschland