20!











Mit dieser Zahl hatten die Pirckheimer zu Beginn der Leipziger Buchmesse nicht gerechnet.
Um so größer war die Freude, nach vier anstrengenden Tagen Messebetrieb in Halle 3, nach vielen Gesprächen und am Ende mit schmerzenden Füßen und strapazierten Stimmbändern, diese Zahl erreicht zu haben.
20 ausgefüllte Anträge auf Mitgliedschaft in der Pirckheimer-Gesellschaft zählten Abel Doering und Matthias Haberzettl am Abend des 26. März, des letzten Messetages in Leipzig. Auf dieses Ergebnis können die beiden sowie die anderen Mitglieder des Messeteams Ralph, Katrin und Charlotte Aepler, Jutta Osterhof und Marita Hoffmann stolz sein.
»Die Entscheidung des Vorstandes, den Sprung vom Besucher zum Aussteller zu wagen, war goldrichtig«, sagt Ralph Aepler rückblickend. ”Selbst wenn wir nur halb so viele neue Mitglieder gewonnen hätten, die Leipziger Messe ist für die Pirckheimer ein wichtiger Ort, um Kontakte zu anderen Bücher- und Graphiksammlern neu zu knüpfen oder zu festigen, sich mit Pressendruckern, Antiquaren auszutauschen, bekannte Künstler zu treffen und vor allem junge Künstler kennenzulernen, einfach den Finger am Puls der Buchkultur- und Buchkunstszene zu haben.« Dafür hat sich der Standort in der Halle 3 für Buchkunst und Grafik bewährt. Bei den meisten der Messe-Besucher, die in diese Halle vordringen, kann man ein Grundinteresse an schönen und handgemachten Büchern sowie Graphik und Illustration voraussetzen. Dazu kommt eine exquisite direkte Nachbarschaft: Wolfgang Grätz mit dem Büchergilde artclub, Jürgen Schweitzer mit der Edition Curt Visel, Jens Henkel mit der Burgart-Presse, Felix M. Furtwängler mit seiner Privat Presse Berlin, Hartmut Andryczuk mit Künstlerbüchern, sowie in Sichtweite Rainer Ehrt mit seiner »Edition Ehrt«, die Katzengraben-Presse von Christian Ewald, Henry Günther mit der »Edition Balance« und, und, und …
Für einige der 20 neuen Mitglieder war die Pirckheimer-Gesellschaft keine Unbekannte. Manche waren bis zur »Wende“ 1989 dabei und hatten dann den Kontakt verloren – und nun in Leipzig wieder gefunden. So war öfter zu hören: »Guck mal, die Marginalien gibt es noch, das ist ja toll.«
Andere kannten die Pirckheimer zuvor aus dem beruflichen Umfeld. So zum Beispiel Verleger Till Kaposty-Bliss, der »Das Magazin« herausgibt. Damit ist er den Pirckheimern aus der Tradition des »Magazins« heraus schon sehr nahe, gestaltete doch das Gründungsmitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, Werner Klemke, von 1954 bis 1991 insgesamt 423 Cover des Magazins. Seit der Messe ist Till Kaposty-Bliss auch Mitglied: »Ich freue mich, jetzt bei den Pirckheimern dabei zu sein. Nicht nur aufgrund der Verbindung zu Werner Klemke. Der frische Wind, der seit kurzem in der Gesellschaft weht und der sich auch in der neuen Webseite zeigt, passt gut zum Magazin. Denn das wird inzwischen von einer neuen Autoren- und Lesergeneration entdeckt und geliebt. Wir sind eine ungewöhnliche Kulturzeitschrift, und die Pirckheimer sind keine gewöhnliche Gesellschaft.«
Zufrieden war das Pirckheimer-Messeteam auch mit dem Zuspruch zu den drei Veranstaltungen, zu denen sie auf die Leseinsel in Halle 3 eingeladen hatten: Die Vorstellung des aktuellen Heftes der »Marginalien«, der Kunstkritiken Lothar Langs in der Weltbühne, das Sammlergespräch und der Auftritt der Bücherkinder Brandenburg mit ihrem Rap auf Werner Klemke.
Nach Angaben der Leipziger Messe präsentierten 2017 insgesamt 2.493 Aussteller aus 43 Ländern in Leipzig ihre Neuerscheinungen. In dieser Größenordnung dürfte die Messe auch im kommenden Jahr stattfinden, dann vom 15. bis 18. März. Die Pirckheimer werden wieder dabei sein.