»Bücher sind wie ein Ölgemälde in 3D.«

Der Pirckheimer Robert Fynn Fehler im Portrait

Das Sammeln hat er bereits geübt, bevor er zu den Büchern kommt. Robert F. Fehler stürzt sich seit er zehn Jahre alt ist in die nervenaufreibende Welt der Horrorfilme. Über Roger Cormans kunstvolle Low-Budget-Verfilmungen von Edgar-Allan-Poe-Stoffen kommt er zur Literatur und zu Praktika in Berliner Antiquariaten und einem Auktionshaus. Als ihm ein Antiquar vom »Goethe des 20. Jahrhunderts« erzählt, einem gewissen Gerhart Hauptmann, ist´s um ihn geschehen. Nach »Bahnwärter Thiel«, dessen Traurigkeit ihn tief berührt, hört die Jagd auf Erstausgaben nicht auf. Wie auch auf die von Jean Paul und E.T.A. Hoffmann. Überhaupt ist das Buch für den Studenten der Kunstgeschichte das »Nonplusultra der Kunst«, weil es wie »ein Ölgemälde in 3D« sei. Buchdruck und Buchmalerei machen aus jedem Band ein Kunstobjekt. Zusammen mit seinem Vater betreibt er ein Online-Antiquariat: quasi als Querfinanzierung der persönlichen Leidenschaft und als Training für den eigentlichen Wunsch des begeisterten Portugiesisch-Enthusiasten – ein eigenes Antiquariat in Rio de Janeiro. Am besten mit einer Erstausgabe von Portugals Nationalepos »Die Lusiaden« von Luís de Camões aus dem Jahr 1572 im Regal. Man soll die Ziele ja nicht zu niedrig stecken.

Text und Foto: Till Schröder

Robert Fynn Fehler
Student der Kunstgeschichte, Berlin
Sammelgebiete

Jean Paul, Gerhart Hauptmann, E.T.A. Hoffmann, The Bear Press