Pirckheimer-Blog

Mo, 02.12.2013

Museum für Druckkunst will deutsches Kulturerbe werden

Das Museum für Druckkunst Leipzig bewirbt sich mit der aktiven Erhaltung und Vermittlung des Know-hows der handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hoch-, Tief- und Flachdruck um Aufnahme in das deutsches Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes.
Flachdruck - Präparieren eines Lithografiesteins vor dem Druck
Als länderübergreifende und multinationale Ausdrucksform schickt das Museum für Druckkunst in der Kategorie „traditionelle Handwerkstechniken“ das Druckhandwerk ins Rennen. Die handwerklich-künstlerischen Drucktechniken Hochdruck (hier: Buchdruck mit Bleilettern und Xylografie), Flachdruck (hier: Lichtdruck und Steindruck) und Tiefdruck (hier: Kupferstich und Radierung) werden im Museum aktiv gefördert, angewendet, weitergegeben und anschaulich vermittelt. Nur in Leipzig kann die Vielfalt der genannten Drucktechniken gemeinsam und in Aktion erlebt werden.

Hochdruck - Druck an einer Kniehebelpresse
Die Aufnahme des historischen Druckhandwerks als immaterielles Kulturerbe wäre eine große Anerkennung für eine gesellschaftlich bedeutsame Kulturtechnik mit über 500jähriger Tradition, die bis heute eng mit Leipzig und Sachsen verbunden ist.“ sagt Dr. Susanne Richter, Direktorin des Museums für Druckkunst Leipzig.
Tiefdruck - Druck einer Radierung, Fotos © Museum für Druckkunst Leipzig
Im Herbst 2014 soll das bundesweite Verzeichnis auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht werden.

Jürgen Rennert - Zeit und Unzeit der Engel

Zuerst vorgestellt auf der artbook.berlin 2013 wird im Jahr seines 70. Geburtstages als neuester Spätdruck eine Auswahl aus den vielfältigen lyrischen Texten von Jürgen Rennert vorgelegt. Der Dichter, Essayist und Übersetzer fragt nach dem Glauben und der Verantwortung der Menschen, vor allem nach seinem Glauben und seiner eigenen Verantwortung. In höchst unterschiedlichen Welten – Westberlin, Ostberlin, DDR und in dem nun vereinigten Deutschland lebend, bewies und beweist er unabhängiges, kritisches Denken und Mut zu widerstehen.
Matthias Gubig begleitet die Gedichte mit fünf großformatigen Drucken von Farbholzschnitten.
Diese sind, zweifach gefalzt, in das schlanke Buchformat integriert. Die Texte sind von Hand aus Bleilettern des Monotype-Schnittes der Poliphilus-Antiqua gesetzt und, wie auch die Grafiken, auf einer Buchdruckpresse gedruckt. Dies gilt auch für den ebenfalls originalgrafischen Einbandbezug.
Als Papier fanden Munken print 150  g und 90 g Verwendung.
Michael Knop fertigte die Handeinbände und Schuber an.
Dieses Buch erscheint in einer einmaligen nummerierten und signierten Auflage von 30 Exemplaren.
Fünf Exemplare erscheinen als Vorzugsausgabe mit einer zusätzlichen signierten Originalgrafik.
Die Normalausgabe kostet 320 Euro,
die fünf Exemplare der Vorzugsausgabe mit einer im Schuber hinzugefügten zusätzlichen Grafik 500 Euro.

Matthias Gubig
Bayrischer-Wald-Straße 13
15827 Blankenfelde
Telefon 03379/372344

So, 01.12.2013

Weihnachtsmarkt in der Neuhauser Kunstmühle

Es ist nun schon eine liebgewordene Tradition und so veranstalten Elisabeth und unser Mitglied Nikolaus Topic-Matutin auch heuer wieder in den Räumlichkeiten der Kunstmühle einen Weihnachtsmarkt.
Am 14. und 15. Dezember 2013 jeweils von 11:00 bis 19:00 Uhr findet man in den Räumen der Neuhauser Kunsmühle wieder allerhand Weihnachtliches und Außergewöhnliches:
Natürlich das gesamtes Grafikangebot, Punsch und Schnaps, Glas, Bücher, Schmuck, Keramik ...
Und all jene, die zur Ausstellungseröffnung nicht kommen konnten, können im gemütlichen Rahmen die im Jahr 2013 entstandene Druckgrafik von Stephanie Binding, Paul Ching-Bor, Günter Nussbaumer, Nieves Salzmann, Gottfried Salzmann und die Kassette "Ein spanisches Fest" von Erika Landertinger, Kurt Kaindl und Nikolaus Topic-Matutin erkunden und genießen.

Mühlstraße 5a
5023 Salzburg

Fr, 29.11.2013

Kinderwelten

58. internationale Kinderbuchausstellung
 
Trotz des Aufkommens zahlreicher neuer Medien ist die Faszination des Bilderbuchs ungebrochen. Neuerscheinungen aus zahlreichen Ländern laden zum Schauen und Blättern ein. Die Bücher sind nicht nur ein optischer Genuss, sondern spiegeln darüber hinaus die Bildsprache der Gegenwart wider und fungieren anhand ihrer Themenstellungen gleichsam als Indikator gesellschaftlicher Prozesse.
Zu sehen sind die neuesten Kinderbücher aus aller Welt, Comics, Literatur für Kinder.
Sonderschau: Arbeiten der Illustratorin Tatjana Hauptmann.

Eröffnung: 6. Dezember 2013, 19 Uhr
Musikalische Begleitung der Ausstellungseröffnung: TAGWA unter der Leitung von Lothar Bader
Ausstellung: 7. Dezember 2013 bis 2. März 2014

è Klingspor-Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach

4. Buchkunst Weimar

44. Druck der burgart-presse: Klaus Süß, Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren, 60 Expl.
Wieder ist es gelungen, 20 namhafte und international anerkannte Buchkünstler zu einer Verkaufsausstellung in Weimar im Reithaus zu versammeln, darunter die Pirckheimer Jens Henkel mit der burgart-presse und Peter Zitzmann mit der schPeZi-Presse.
Bibliophile Kostbarkeiten, Originalgrafiken, Malerbücher, limitierte Handpressendrucke, Unikatbücher bis hin zu Buchobjekten von hoher künstlerischen und handwerklichen Qualität werden gezeigt und zum Verkauf angeboten. Buchliebhaber können hier in die Welt der Buchgestaltung und Buchkunst eintauchen und sich auch verführen lassen. Alle gezeigten Künstlerbücher sind Exponate, die in keiner Buchhandlung zu finden sind.
Aber auch die Förderung des künstlerischen Nachwuchses steht auf dem Programm. Daher wurden Studierende der Bauhaus-Universität, der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle und der Alanus Hochschule Alfter eingeladen, die ihre hohe Kreativität bei Künstlerbüchern zeigen. Kesslers Cranachpresse und van de Veldes Entwürfe schätzend, vom Bauhaus inspiriert und um Dorfners Einbände wissend, ist es den Studierenden heute wichtig, zeitgenössische Positionen in der Kunst des Buchgestaltens zu formulieren und umzusetzen.
(nach einer Information von Gudrun Illert, Atellier G und Henry Günther, Edition Balance)

Biennale: 30. November und 1. Dezember 2013

Reithaus an der Ilm
Platz der Demokratie 5,
99423 Weimar

è Buchkunst Weimar

Mi, 27.11.2013

Wiederentdeckt

Jörg Becken. Bücher und Verbrechen im Wandel der Zeit.

Dieses Buch wurde für die Freunde der Checkpoint Systems Deutschland GmbH hergestellt.
Düsseldorf 1993.

Es ist ein lesenswerter, bisweilen jedoch (zu) fragmentarischer Exkurs in ein ungewöhnliches Gebiet der Buchgeschichte und -moderne. Themen sind u.a. Bücherverbrennungen, Diebe und Filous, Bücher als Anstifter, Nichts als Fälschungen.
(Dr Michael Steiner)

Harald Kretzschmar

Im Berliner Club Dialog e.V. findet unter dem Titel "Russische Köpfe" eine Ausstellung mit Porträtkarikaturen 1960 - 1995 unseres Mitglieds Harald Kretzschmar statt.

Vernissage: 29. November 2013, 18:00 Uhr

Club Dialog e.V.
Friedrichstr. 176 - 179, 3. Etage Pressezentrum

10117 Berlin

Holger Koch

Malerei, Zeichnung und Graphik

Der heilige Franziskus erklärt den Tieren, was ein MAX ist, Lithogr., aquarelliert, 1999

In der Galerie der Berliner Graphikpresse wird am 5. Dezember eine Ausstellung mit neuen Werken des Malers und Graphikers Holger Koch eröffnet. Die originelle und immer wieder überraschende Welt des Freiberger Malers entspringt einer schier überbordenden Phantasie. Seine Arbeiten nehmen den Betrachter mit in ein Paralleluniversum voller skuriler Figuren, absonderlicher Tiere und sogar zum Leben erwachter Gegenstände - alle zumeist beschäftigt mit höchst eigenwilligem Tun. Kochs pastos gemalte Bilder verströmen eine große Heiterkeit und Freundlichkeit. Der Blick des Malers auf sein Fabelvolk ist dabei nie boshaft karikierend, sondern geprägt von Herzenswärme und Menschen-, respektive Kreaturfreundlichkeit. In klaren Bildkompositionen erzählt er uns ihre wundersamen Geschichten, dabei ist er ein Meister der subtilen Zwischentöne. Holger Kochs Humor ist hintergründig, seine Heiterkeit wohnt ein Ernst inne, der keine Oberflächlichkeit duldet.
Eine Sonderstellung nimmt sein druckgraphisches Werk ein: miniaturhafte Radierungen, liebevoll handkoloriert, die quasi ein Konzentrat seiner künstlerischen Be4mühnungen bilden. Diesem "Kleingedruckten" sollte man, mein Holger Koch, wie auch i echten Leben ganz besondere Aufmerksamkeitz schenken.

Ausstellungseröffnung: 5. Dezember 2013, um 19 Uhr
Der Künstler ist anwesend.
Ausstellung: 5. Dezember 2013 bis 11. Januar 2014
 
è Galerie der Berliner Graphikpresse
Silvio-Meier-Str. 6
10247 Berlin

Di, 26.11.2013

vergißmeinnicht

1120 Briefbeschwerer und mehr aus Glashütten der Lausitz von Bernd-Ingo Friedrich, Weißwasser und Arnd Keller, Bautzen
weiter durch Klick auf die Bilder
Am 23. November wurde eine Kabinettausstellung unseres Mitglieds Bernd-Ingo Friedrich eröffnet, der neben seinem Interesse an bibliophilen Themen eine Ausstellung von Briefbeschwerern, Dokumente und Belege aus dem Wirtschaftsraum der Lausitz zusammengetrragen hat. Sein Anliegen ist es, ein fast vergessenes volkskundliches Kulturgut in Erinnerung zu bringen und zu bewahren. Durch vor Ort erfragte Details und Geschichten wird die Sammlung, die gleichzeitig eine Forschungslücke schließt, authentisch und kulturhistorisch wertvoll.
 
"Wichtig sind die dinglichen Zeugnisse, die hier auf, wie ich finde, vorbildliche Weise in der Zusammenschau mit Quellen wie Fotos, Urkunden und Produktkatalogen präsentiert werden. Die Briefbeschwerer sind „rätselhafte, luftig wirkende, aber doch schwere, durchsichtige, mit farbigen Blüten gefüllte Glaskugeln“. Sie sind aber auch erstarrte Erfahrung der Glasmacher. Die kleinen Glaswelten frieren das implizite, das heißt, das durch jahrelanges Training verinnerlichte praktische Wissen gleichsam ein. Sie sind für mich eine weitere Motivation in der Bemühung, die manuelle Glasherstellung bei der UNESCO als immaterielles Kulturerbe zu schützen – zusätzlich zum sorbischen Brauchtum."
(aus der aus der Eröffnungsrede von Dr. Georg Goes, Museumsverein Glashütte e.V.)

Kabinettausstellung: 23. November 2013 – 26. April 2014

Museum Bautzen

Mo, 25.11.2013

Hans-Christoph Rackwitz erhält “Halleschen Kunstpreis” 2013

Dr. Bernd Wiegand, Hans-Christoph Rackwitz, Dr. Hans-Georg Sehrt, Foto © Jürgen Domitz
Der 2013 nun zum sechsten Mal vom Halleschen Kunstverein ausgelobte „Hallesche Kunstpreis“ wird dem im Saalekreis in Salzatal lebenden Grafiker und Maler Hans-Christoph Rackwitz (geb. 1956) verliehen. Mit der Vergabe dieses undotierten Ehrenpreises wird ein Künstler geehrt, der vor allem mit seinen anspruchsvollen grafischen Arbeiten das Bild der halleschen originalen Druckgrafik in den letzten Jahrzehnten zunehmend bestimmt und damit weit über die Region und Sachsen-Anhalt hinaus bekannt geworden ist. Zugleich steht er für die Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle, an der er 1982 sein Diplom abgelegt hat und später auch einige Jahre als Lehrbeauftragter tätig war. Thematisch der Architektur- und Landschaftsdarstellung verbunden, verknüpft er in seinen Zeichnungen und Farbradierungen Realität und Fantasie in fein durchgearbeiteten bestechenden Darstellungen.
Der „Hallesche Kunstpreis“ 2013 wurde am Freitag, dem 22. November 2013, in einer von der Stadt Halle ausgerichteten festlichen Veranstaltung in der Konzerthalle Ulrichskirche Halle vom Oberbürgermeister der Stadt Halle Dr. Bernd Wiegand und dem 1.Vorsitzenden des Halleschen Kunstvereins Dr. Hans-Georg Sehrt an den Preisträger überreicht. Der Direktor der Kulturstiftung Dessau Wörlitz Dr. Thomas Weiß hielt die Laudatio.
Der Preis in Form einer Kleinplastik in Bronze wurde von dem Bildhauer Bernd Göbel entworfen. Aus Anlass der Preisvergabe wird am gleichen Tag eine Ausstellung mit Zeichnungen und Druckgrafiken von Hans-Christoph Rackwitz eröffnet.

Ausstellung: 22. November bis 26Januar 2014

Stadtmuseum Halle
Christian-Wolff-Haus

So, 24.11.2013

artbook.berlin 2013 / III

Foto © Abel Doering, weitere Fotos durch Klick auf das Bild
Heute um 17:00 Uhr schloss die artbook.berlin 2013 ihre Tore und man kann mit Fug und Recht sagen, damit ging für Bücherfreunde in Berlin das wichtigste und erfolgreiste kulturelle Ereignis des Jahres zu Ende.
Gegenüber der ersten artbook im Jahre 2012 ist diese Messe auf die bestimmt dreifache Größe gewachsen: fast doppelt so viele Aussteller, eine gut dreimal so große Ausstellungsfläche und Besucherandrang in einem Umfang, der häufig an die Grenze der Kapazität stieß und eigentlich nur in den frühen Vormittagsstunden als übersichtlich zu bezeichnen war. Die präsentierten Ausstellungsstücke boten ein breites Spektrum der Buch- und Druckkunst, von anspruchsvollen Künstlerbüchern und Originalgraphik über edle und gediegene Drucke oder in hohen Auflagen im Buchdruck produzierten Artikeln bis hin zu handwerklich aufwendig gestalteten Buchobjekten. Das Angebot richtete sich ebenso an den Bibliophilen oder Graphiksammler wie an Interessenten von Buchillustration oder Literatur und selbst, wer nur auf der Suche nach originellen kleineren Geschenken war, konnte fündig werden.
Die Resonanz der Besucher war dementsprechend einhellig, das Messepublikum suchte in der Regel sehr interessiert den Kontakt zu den Ausstellern und zu vernehmen war praktisch nur Lobendes. Die Einschätzung der Aussteller fiel dagegen naturgemäß sehr unterschiedlich aus. So wurde zwar insgesamt ein deutlicher Andrang von Interessenten konstatiert, aber mitunter wurden einfach genügend Kunden vermisst. Es gab jedoch auch Aussteller, die mit einer derart hohen Kundenanzahl überfordert waren und bedauerten, nicht mehr Stücke für den Verkauf dabei zu haben.
Bücherfreunde, die nun mit Bedauern feststellen, die artbook.berlin in diesem Jahr verpasst zu haben können getröstet werden. Diese Messe wird weitergeführt und die dritte artbook.berlin findet vom 21. bis 23. November 2014 statt. Damit ist den Veranstaltern Corn.elius Braendle und Hanneke van der Hoeven nicht nur für ihr Engagement bei der Durchführung der Messe 2013, sondern auch bereits für das kommende Jahr zu danken!
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Sa, 23.11.2013

artbook.berlin 2013 / I

Studenten der Klasse Buchkunst Burg Giebichenstein
Fotos © Abel Doering, weitere Fotos durch Klick auf das Bild
Ein anstrengender erster Messetag, ein Tag unter Freunden des Gedrucktem und Freunden aus der Pirckheimer-Gesellschaft, auf beiden Seiten der Ausstellungstische, voll mit interessanten Gesprächen, Kontakten und Eindrücken. Obwohl erst Freitags war die Messe gut besucht, die Ausstellungsfläche auf 2 Etagen der Kunstfabrik Flutgraben auf dem ehemaligen Grenzgebiet zwischen Ost und West war gut doppelt so groß wie 2012 und auch die Anzahl der Aussteller hat sich fast verdoppelt. Ein gutes Omen für die nächsten Tage und vielleicht sogar die nächsten Jahre.
Eine Neuerung gegenüber dem ersten Versuch vor einem Jahr in der engen Galerie Nord war neben der großzügigen (aber bedauerlich schlecht geheizten) Ausstellungsfläche und der seinerzeit vermissten Möglichkeit, sich zu einem Gespräch bei einem Becher Kaffee zurückzuziehen ein Rahmenprogramm. Leider blieb es heute hierbei auch nur bei dem Versuch - eine geplante Lesung musste aufgrund technischern Schwierigkeiten ausfallen. Entschuldbare Anlaufschwierigkeiten, die aber der insgesamt positiven Stimmung keinen Abbruch leisteten. Nicht verwunderlich angesichts der Erwartung vieler Aussteller und Besucher, diese Messe möge sich in Berlin etablieren. Notwendig wird von vielen gesehen, dass Pressendrucke, das Künstlerbuch, Originalgraphik, das bibliophile Buch und die Graphik für den Sammler aus dem Schatten der kommerziell angelegten großen Buchmessen heraustreten und sich genau dem Publikum präsentieren können, für das diese Drucke geschaffen werden. Und es bestand Konsens in der Frage, dass der Ort dafür nicht Frankfurt/M, Hamburg, Leipzig oder Mainz sein sollte, sondern Berlin. Was fehlt, ist nur noch die Unterstützung der Hauptstadtpolitiker.
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artbook.berlin 2013 / II

Tisch von Cornelius Brändle, Edition Wasser im Turm
Fotos © Abel Doering, weitere Fotos durch Klick auf das Bild
Heute war nun Gelegenheit, sich mit den präsentierten Büchern und Graphiken etwas genauer zu beschäftigen und mit den Buckkünstlern, Druckern und Verlegern intensiver ins Gespräch zu kommen, nachdem gestern erst einmal die Fülle des Ausgestellten sondiert werden konnte.
So ergab sich endlich die Möglichkeit, auch die Aussteller näher kennenzulernen, die mir noch unbekannter waren. Zum Beispiel Spring, eine Künstlerinnengemeinschaft, in Hamburg gegründet, die jährlich ein Magazin mit Graphiken zu einem vorgegebenen Thema herausgibt. Oder Karl H. Thiel, dessen Gedankenbücher und ZugReiseBücher schon allein für die Art ihrer Entstehung Aufmerksamkeit verdienen.
Erfreulich war am heutigen Tag jedoch vor allem die Möglichkeit, flüchtig Bekannte näher kennenzulernen, wie Fred Lautsch, dessen Verlag Mückenschwein mir natürlich ein Begriff ist und mit dem ich schon E-Mails tauschte, aber selbst noch nie persönlich ein Wort wechseln konnte. Genau wie Uwe Warnke, dessen Verlagsproduktion ich sehr schätze, ihm selbst aber noch nie begegnen konnte.
Besonders beeindruckt haben mich die Exponate einer Gruppe russischer Buchkünstler, die in Berlin unter dem Namen MTM (nach den Initialen der drei Vornamen) tätig sind und das Gespräch mit ihnen. Sie arbeiten sehr vielseitig, so stellte Michael Bensman Künstlerbücher vor, die sich genauso mit der Geschichte der Sowjetunion, wie auch mit dem Jüdischen Viertel in Berlin auseinandersetzen, Tamara Ivanova war mit Unikatbüchern zu Themen wie Berliner Alltagsleben und erotischen Licht- und Schattenspielen vertreten. Meine persönliche Entdeckung ist jedoch Welf Schiefer, ein ambitionierter junger Graphiker aus Hannover.
Aber auch mit mir gut bekannten Ausstellern gab es Möglichkeiten zum Gedankenaustausch, wie mit unseren Mitgliedern Marc Berger, Hanfried Wendland und Albrecht von Bodecker, der genau wie Klaus Ensikat innerhalb des Rahmenprogramms zu einer Signierstunde geladen hatte oder Christian Ewald von der Katzengraben-Presse, Hanif Lehmann von der Widukind-Presse und Hans-Hilmar Koch vom historischen Druckkunstmuseum Krakow, welches durch die Berlin-Brandenburger Pirckheimer vor 2 Jahren besucht wurde.
Es ist mir trotz alledem ein Bedürfnis, auch am letzten Tag nochmals zur artbook.berlin zu gehen, denn einige Gelegenheiten, mit Ausstellern näher ins Gespräch zu kommen, ergaben sich auch heute aufgrund des hohen Besucheraufkommens noch immer nicht. Hendrik Liersch von der Corvinus-Presse, bei dem ich schon geradezu legendäre Lesungen und Buchvorstellungen erlebte, konnte ich nur flüchtig begrüßen, bei Wolfgang Grätz von der Büchergilde Gutenberg, dessen Grafikbrief zu meinen obligatorischen Lektüren gehört, habe ich auch nur vorbeigeschaut und außerdem hoffe ich natürlich auch darauf, Freunde aus der Pirckheimer-Gesellschaft oder vom BBA zu treffen.
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Fr, 22.11.2013

Volker Braun las im Antiquariat Brandel


Heute Abend las Volker Braun im Friedrichshagener Antiquariat Brandel vor Mitgliedern und Gästen der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg neue Texte. Das große Interesse machte es erforderlich, die Veranstaltung in die Galerie zu verlegen, was der Lesung einen zusätzlichen Reiz durch die dort gehängten Graphiken und die Malerei von Rolf Lindemann verlieh, eine Ausstellung, die noch bis zum 14. Dezember 2013 zu sehen ist.
Unter dem vorgetragenen Neuen (und auch Bekanntem), von Volker Braun untermalt mit kleinen Anekdoten und Hintergründen zur Entstehung des Gelesenen, hörten die Anwesenden auch lyrische Texte aus einer Edition, die der Leipziger Bibliophilen Abend zum Jahresende herausgeben wird. Im Anschluss ging Volker Braun auf Nachfragen aus dem Publikum ein und wurde, auch durch zusätzlich hervorgeholte Texte, seinem Ruf als gesellschaftsanalysierender und zutiefst philosophischer Autor gerecht. Und ganz im Gegensatz zu seiner üblichen Zurückhaltung beim Signieren seiner Bücher gab er uns Bibliophilen danach auch diese Möglichkeit.

Mi, 20.11.2013

Auf Papier.

Selbstporträt und Fensterblick – Neuerwerbungen der Grafischen Sammlung

Julius Jacob, Treppenhaus des (alten)
Ephraim-Palais, 1886, Aquarell
© Stiftung Stadtmuseum Berlin
Das Ephraim-Palais ist für seine Sonderausstellungen bekannt – es beherbergt aber auch die Grafische Sammlung des Stadtmuseums Berlin. Ihr Bestand umfasst annähernd 110.000 Zeichnungen und druckgrafische Arbeiten aus sechs Jahrhunderten.
Der Bestand der Grafischen Sammlung des Stadtmuseums Berlin wächst, von der Öffentlichkeit nahezu unbemerkt, kontinuierlich. In einer neuen Vortragsreihe im vierteljährlichen Rhythmus soll mit den grafischen Künsten bekannt gemacht werden, mit Künstlern und Themen, die eng mit Berlin, seiner Geschichte und Gegenwart verbunden sind. Andreas Teltow, Leiter der Graphischen Sammlung, stellt ausgewählte Neuerwerbungen vor. Darunter befindet sich scheinbar Vertrautes, aber auch Kurioses von bekannten oder heute vergessenen Künstlern. Katharina Plate, Leiterin der Restaurierungswerkstatt für Papier, weist auf typische Schadensbilder hin und erläutert Beispiele aus der Praxis.
Es ist das gemeinsame Anliegen, das Stadtgedächtnis auf Papier auch für die Zukunft zu bewahren.

Vortrag und Präsentation: 27.11.2013, 18.30 Uhr
Eintritt 3,00/erm. 2,00 Euro

EPHRAIM-PALAIS | Stadtmuseum Berlin
Poststraße 16 | 10178 Berlin

Di, 19.11.2013

Wiederentdeckt

Bibliomania. Ein listenreiches Buch über Bücher.
Zusammengestellt von Steven Gilbar.
Dörlemann Verlag AG, Zürich, 2006
ISBN 978-3-908777-24-3
 
Dieser, auch bei Diogenes erschienene Titel, ist die bearbeitete und ergänzte Übersetzung eines ursprünglich in den USA erschienenen Büchleins und nach einem ersten Blättern und Lesen drängt sich ein Vergleich mit Schotts Sammelsurium auf. Es werden Informationen rund um das Buch in kleinen Einträgen präsentiert - wirklich nett zum Blättern, Lesen und Sinnieren ...
(Dr Michael Steiner)

Sammlung Hans Engländer

 
Am heutigen Abend wurden 22 Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abend in der Staatsbibliothek zu Berlin durch André Welters (Universitäts- und Stadtbibliothek Köln), den Teilnehmern durch vorangegangene Vorträgen bekannt und als Referent geschätzt, mit der Schenkung von Hans Engländer an die USB bekannt gemacht.
Prof. Dr. Hans Engländer (1914-2011) war nicht nur ein exzellenter Wissenschaftler auf dem Gebiet der Ornithologie, viele Jahre als Professor am Zoologischen Institut der Universität zu Köln, dem seine besondere Liebe der Geschichte des Faches gehörté, er war auch ein vorzüglicher Bücherkenner, beides Besonderheiten, die sich in seiner Bibliothek miteinander verbanden. Kostbare Handschriften, Inkunabeln, frühneuzeitliche Ausgaben und einige des 19. Jahrhunderts, darunter viele seltene Ansichtswerke von beeindruckender Schönheit und in hervorragendem Zustand, trug er sein Leben lang zusammen.
Auf 63 Powerpoint-Tafeln präsentierte Herr Welters anhand von Beispiele die Sammlung, die die USB geradezu um eine neue Abteilung bereicherten und beantwortete im Anschluss auch Fragen zu den Hintergründen der Schenkung.

Mo, 18.11.2013

Bilder vom 2. Hamburger Antiquariatstag

im Veranstaltungskalender venyoo, eingestellt von Bücherlust
Fotos © Ursula Saile-Haedicke

Gemeinschaftskatalog der Antiquare 2013

Katalog-Umschlag nach den Entwürfen des Tiemann-Preisträgers Florian Hardwig
Der fünfte „Gemeinschaftskatalog der Antiquare“ erscheint in diesem Jahr erstmals im Spätherbst am 19.–20. November 2013: 62 Antiquariate, davon 13 Inserenten aus dem europäischen Ausland, offerieren auf insgesamt 200 Seiten ausgesuchte Stücke aus den Bereichen Autographen, Bücher, Graphik, Fotografie und Handschriften.
Das breite Spektrum des Angebots erstreckt sich von der Holzschnittinkunabel bis zum modernen Künstlerbuch, wobei ein Großteil der teilnehmenden Antiquariate die Beiträge inzwischen auf ein bis zwei Themenkomplexe ausgerichtet hat: „15. und 16. Jahrhundert“, „Habilitationen und Dissertationen berühmter Psychiater und Neurologen“, „Eine Auswahl von Werken Alfred Kubins (1877-1959) in chronologischer Folge“, „1914 bis 1915“, „Arno Schmidt zum 100. Geburtstag am 18. Januar 2014“, „Thomas Münzer um 1488-1525“, „Reisen und Expeditionen“, um nur wenige Beispiele anzuführen. Mit Sachgebieten wie Architektur, Autographen, Eisenbahn- und Technikliteratur, Exlibris, Künstlerbücher, Musik, Reiseliteratur, Manuskripte, Widmungsexemplare etc. wird ein breites Angebotsspektrum für fast jedes Sammelgebiet angezeigt.
Die Angebote bewegen sich vorwiegend im dreistelligen Euro-Bereich, um außer den arrivierten auch jüngeren Sammlern die Möglichkeit zum Erwerb eines seit langem begehrten Objekts zu geben.
Der Gemeinschaftskatalog mit dem einprägsamen Umschlagentwurf von Florian Hardwig, Berlin, der in der Farbgebung jedes Jahr variiert wird, bietet mit seinem übersichtlichen Angebot mit über 250 meist farbigen Illustrationen einen vorzüglichen Querschnitt über die derzeitige Angebotssituation im Antiquariatsbuchhandel.
Der Katalog wird von der Genossenschaft der Internet-Antiquare eG (GIAQ) veranstaltet, die auch das Internetportal antiquariat.de betreibt, kann hier eingesehen werden. Er erscheint in einer Auflage von 5400 Exemplaren und wird weltweit an Stammkunden und Sammler verschickt. Gegen eine Schutzgebühr von EUR 5,00 kann er bei der Geschäftsstelle bestellt werden:

Genossenschaft der Internet-Antiquare
Geschäftsstelle
Luxemburger Str. 31
13353 Berlin

So, 17.11.2013

Jahresrückblick XIII

Holzschnitte, Lithographien, Monotypien, Prägedrucke und Radierungen von Michael Augustinski, Egon Bresien, Elli Graetz, Eberhard Hartwig, Ralf Hentrich, Andreas Kramer, Christine Perthen und Rahel Mucke
 Christine Perthen, Paar, 1987, Lithographie, 14,2 x 20 cm
Damit werden im Druckgraphik-Atelier zum dreizehnten Mal druckgraphische Arbeiten von diesmal acht KünstlerInnen nebeneinandergestellt, welche mit ihren Intentionen sowie ihrer Arbeitsweise verschiedene - aber verwandte - Positionen vertreten. Dabei stehen stark abstrahierende Auffassungen in spannungsreichem Kontrast zu gegenständlich-figurativen Formulierungen. So finden sich unter anderem landschaftliche Motive, Akte, Köpfe, märchenhaftes und minimalistisch serielle Variationen über das spielerische Zueinander zeichenhafter Elementarformen.
Es entsteht eine klangvolle Korrespondenz zwischen den einzelnen Werken sowie auch der Werkstatt-Atmosphäre mit den Druckmaschinen und Werkzeugen. Zu sehen sind schwarz-weiße sowie mehrfarbige Arbeiten in sensiblen Abstufungen, die Formate reichen von 6,5 x 6,8 cm bis ca. 80 x 60 cm.

Vernissage: Sonnabend, 30. November 2013, 17-20 Uhr, fast alle Künstler sind anwesend,
Es musiziert Remus Dura Dragos, Akkordeon, freie Improvisationen.
Ausstellung: 30. November 2013 – 14. Januar 2014

Druckgraphik-Atelier
Edition keller-druck
Dietrich-Bonhoeffer-Str. 3
10407 Berlin