Pirckheimer-Blog

Fr, 14.02.2014

Klaus Zylla

Malerei & Grafik

In der Kunst- und Ausstellungagentur des Pirckheimer Joachim Pohl wird Anfang März eine Ausstellung mit Werken von Klaus Zylla eröffnet.
Meuternde Seeleute/zu F.Pessoa, 2012, Stift/Kreide/Aquarell
Klaus Zylla wurde am 23. September 1953 in Cottbus geboren. Nach dem Abschluss der Polytechnischen Oberschule erlernte er den Beruf eines Baufacharbeiters mit Abitur im Wohnungsbaukombinat Hoyerswerda. Arbeit als Verputzer und anschließender Wehrdienst bei der NVA, ab 1975 Studium in der Fachrichtung Baustoffverfahrenstechnik an der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar bis zur Exmatrikulation auf eigenen Wunsch. Von 1977 bis 1980 arbeitete er als Siebdrucker in der Konsum-Werbung-Druckerei in Berlin und studierte von 1977-1982 zunächst im Abendstudium, ab 1980 ganztägig an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. In den Jahren 1982 und 1983 arbeitete er als Siebdrucker an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und wurde 1984 Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR. Von 1985 bis 1990 unterhielt er eine eigene Siebdruckwerkstatt in Berlin. Seit 1990 arbeitet Klaus Zylla als freischaffender Künstler.

Ausstellung: 4. März bis 15. April 2014

Galerie Pohl
Wollankstraße 112a

13187 Berlin-Pankow

Di, 11.02.2014

Exkursion der Initiative Buchkultur

Freunde der Buchkultur,

nach dem ›Bücherberg Katlenburg‹ steht eine weitere hochinteressante Exkursion für alle Freunde von Büchern und Literatur an. Am Freitag, dem 28. März 2014, geht die Reise auf die Schillerhöhe nach Marbach: mit dem Zug von Mannheim nach Marbach am Neckar und von dort mit dem Bus zur Schillerhöhe.
Besonders erfreut sind wir über eine Führung im Deutschen Literaturarchiv, das sonst der Öffentlichkeit nicht zugänglich ist. Im Literaturmuseum der Moderne geht es durch die aktuellen Ausstellungen ›Kafka – der ganze Prozeß‹ und ›August 1914. Literatur und Krieg‹. Auch die Dauerausstellung kann danach noch besichtigt werden.
Wir freuen uns auf Ihr Interesse. Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis zum 3. März 2014. Informationen zum Programm finden Sie durch Klick auf die Abbildung und ein Anmeldeformular hier.

Mit freundlichen Grüßen
Vorstand
(Marita Hoffmann)

è Initiative Buchkultur: Das Buch e.V.

Mitgliederversammlung der Maximilian-Gesellschaft

Die Maximilian-Gesellschaft e. V. für alte und neue Buchkunst wird am 4. April 2014 in Köln ihre 91. Ordentliche Mitgliederversammlung abhalten.
In einem Vorprogramm ist am 3. April ein Besuch der Diözesanbibliothek geplant, am 4. April steht dann ein Besuch der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln auf dem Programm, danach die Mitgliederversammlung in der Bibliotheca Reiner Speck, die auch besichtigt werden kann. Vor einem festlichen Abendessen besteht noch die Möglichkeit des Besuchs des Archivs für Architekturwissenschaft Oswald M. Ungers. Am 5. April ist dann eine Führung und Besichtigung des Theatermuseums in Köln-Wahn und eine Fahrt nach Düsseldorf zu einem Empfang bei Ralph Alexander Schippan, bzw. alternativ im Auktionshaus Venator & Hanstein in Köln vorgesehen.

Anmeldung bis 10. März 2014
Treffen: 3. bis 5. April 2014

Mo, 10.02.2014

AdA 1/2014 erscheint am 24. Februar

Das erste Heft "Aus dem Antiquariat" des Jahres 2014 ist im Druck und erscheint am 24. Februar.
Das Inhaltsverzeichnis kann bereits jetzt auf
boersenblatt.net eingesehen werden.
(Björn Biester)

19. Antiquariatsmesse Zürich

Unter den 27 Ausstellern aus der Schweiz, den Niederlanden, Deutschland und den USA der 19. Antiquariatsmesse Zürch wird auch wieder das Pirckheimer-Mitglied Chr. Bartsch sein, auf der obenstehenden Abbildung vor seinem Stand auf der Züricher Messe 2013. Die Messe wird ausgerichtet von der Froschauer-Genossenschaft Zürcher Antiquare. Der Katalog kann hier eingesehen werden.
Als Gast wird sich das Projekt "Dezember Bücher" von Thomas Bruggisser, Christine Moser und Michael Fries mit einem ausgewählten Angebot schöner Bucher aus Klein- und Kleinstverlagen auf der Messe vorstellen.

Messe: 20. Februar bis 2. März 2014

Kunsthaus Zürich
Vortragssaal

So, 09.02.2014

Neues aus dem Roten Antiquariat

In der ersten Antiquariatsliste des neuen Jahres präsentiert das Rote Antiquariat wieder eine Auswahl von interessanten Neueingängen. Besonders sei auf eine umfangreiche Sammlung seltener antifaschistischer Tarnschriften hingewiesen, die im diesmal etwas umfangreicheren Kapitel Exil vorgestellt werden. Der Katalog listet aber wie gewohnt auch wieder internationale Avantgardepublikationen, seltene literarische (Erst-)Ausgaben und Widmungsexemplare.
Dem Katalog lag ein Faltblatt mit der Ankündigung einer Ausstellung mit Werken des weitgehend vergessenen Wiener Künstlers Otto S. Grewe (1917-1965) in dem im Dezember eröfneten Ladengeschäfts in Wien bei. Die Ausstellung wird 50 Jahre nach seiner ersten Einzelausstellung in der Wiener Galerie Peithner-Lichtenfels gezeigt.
In Niedersachsen als Otto Schepelmann geboren, lebte er ab 1938 in Wien und studierte hier an der Akademie der bildenden Künste. 1947 wurde er von Albert Paris Gütersloh, dem Präsidenten des „Art-Club", in die „Wiener Secession" eingeführt. Dort beteiligte er sich an den jeweiligen Aussteilungen, bis er 1955 in die „Gesellschaft bildender Künstler Wiens, Künstlerhaus" wechselte. 1959 nahm er auf Grund einer Adoption den Namen Grewe an. Künstlerisch vielseitig, mit eindeutiger Prägung durch den Surrealismus, schuf Grewe in Wien die Werke seiner phantastischen Malerei.

Ausstellung: 6. Februar bis 20. März 2014

Rotes Antiquariat und Galerie
Florianigasse 36
1080 Wien

Do, 06.02.2014

Tamara Ivanova in der Staatsblbliothek

Tamara Ivanova - aus „Kartinki s vystavki“
In der Sammlung russischer Künstlerbücher der Staatsbibliothek ist die in Tiflis geborene und mittlerweile in Berlin ansässige Tamara Ivanova, eine Künstlerin, auf die hier bereits im Zusammenhang mit der artbook.berlin hingewiesen wurde, mit acht Werken vertreten, deren formales Spektrum von aufwändig gestalteten Buchobjekten über kleine gebundene Bändchen bis hin zu Albummappen mit handkolorierten Drucken reicht.
Ivanovas Künstlerbücher thematisieren dabei in maßgeblicher Weise das Verhältnis von Sprachlich-Textuellem zu Bildhaft-Imaginativem, das bei den in der Staatsbibliothek bewahrten Arbeiten der Künstlerin in zwei charakteristischen Ausprägungen auftaucht. Grundlegend ist, dass jeweils ein bestimmter Text, sei es ein Gedicht oder seien es volkstümliche Reim- und Spottverse, das Thema und leitmotivische Gestaltungselement jedes einzelnen Werkes bildet.
Entweder inszenieren dann einige ihrer oft handkolorierten und fein gezeichneten Arbeiten die Verlängerung des Textes ins typographisch-Illustrative. Hierbei spielen jeweils außerordentlich interessante Quer- und Rückbezüge zu spezifischen historisch-künstlerischen Stilrichtungen und Strömungen, speziell der russischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts, eine wichtige Rolle. Oder die Künstlerin gestaltet das Zusammenwirken von sprachlich transportierter Aussage und begleitendem Bild als bisweilen provokatives, postmodernes Spiel mit den Kategorien von Hoch- und Populärkultur. Mit dieser Stoßrichtung ordnet sie sich in eine Entwicklungslinie postsowjetischer Kunst, Kultur und Literatur ein, die mit aggressiven Formen der Umcodierung von ästhetischen Bewertungs- und Wahrnehmungskriterien arbeitet. Auf diese Weise entsteht eine neue Dynamik künstlerischer Perspektiven auf die postsowjetische Situation nach dem Zerfall der bis dato herrschenden ästhetischen Doktrinen des sozialistischen Realismus.
(nach einer Mitteilung von Marina Fritzsche)
 
Einige Künstlerbücher aus der Sammlung werden hier vorgestellt.

Mi, 05.02.2014

Arno Schmidt-Lesung

Bernd Rauschenbach, geschäftsführender Vorstand der Arno Schmidt Stiftung Bargfeld, las heute Abend in der Ausstellung "Arno Schmidt zum 100. Geburtstag" der Universitätsbibliothek der FU Berlin.
Die sensible Wucht der Sprache von Arno Schmidt in ihrer vieldeutigen Genauigkeit wurde durch Bernd Rauschenbach in meisterlicher Rhetorik vor vollbesetztem Auditorium, darunter auch einige Pirckheimer, im Foyer der Uni-Bibliothek eindrucksvoll vorgetragen. Rauschenbach betonte, dass er in Tradition der Arno Schmidt-Ausstellung von 1976 an der FU und in Hommage an Ulrich Goerdten, Vorsitzender der Pirckheimer-Gesellschaft, dessen Abhandlung zu psychoanalytischen Interpretationen bei Arno Schmidt bahnbrechend waren, die drei Erzählungen "Kühe in Halbtrauer", "Trommler beim Zaren" und "Windmühlen" ausgewählt hatte.
Eine weitere Lesung Lesung mit Geschichten aus der Zeit der Studentenbewegung mit den FU-Alumni Jenny Schon, Manfried Hammer, Manfred Scharrer wird es am 5. Februar um 20:00 Uhr in im Foyer der Uni-Bibliothek geben. Beppo Pohlmann -Student in den 1970er Jahren - erzählt die Geschichte seines Hits "Kreuzberger Nächte sind lang" (mit Gitarrenbegleitung).
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Mo, 03.02.2014

Mit allen guten Wünschen durchs Jahr 2014 ...

... flatterte heute eine von Christian Ewald gestaltete und für Freunde der besonderen Akzidenzen durchaus sammelwürdige Karte, Buchdruck: W. Neu, Grevesmühlen, ins Haus, für die Katzengraben-Presse, den Verlag des bibliophilen Buches, selbstverständlich mit dem Faden.
Die Katzengraben-Presse erhielt im Mai 2013 den V. O. Stomps-Preis in Mainz und wird diesjährig die Edition "p.s" über und von V.O. Stomps in ungewöhnlicher Form herausgeben.

V.O. Stomps (1897 - 1970)
... auch VauO genannt, ist eine Legende - als Fabeldichter, als Löwe von Stierstadt, als Essayist, als Förderer, als Erfinder, als streitbarer Pegasus, als Setzer, als Verleger, als Schriftsteller, als Drucker, als der weise Rabe und als Rabe in eigener Sache.

Pierre Garnier (1928 - 2014)

Der französische Poet und Künstler Pierre Garnier ist am 1. Februar in Saisseval (Picardie) gestorben.
Der Hybriden-Verlag verliert einen großartigen Künstler und Freund.
Ich kenne Pierre Garnier seit Anfang der 1990er Jahre. Seitdem sind viele Künstlereditionen mit ihm entstanden.
Zwei mal besuchte ich ihn und seine Frau Ilse Garnier in Saisseval in der Nähe von Amiens. Bei meinem letzten Besuch um die Jahrtausendwende sprach er bereits heiter von der Gegenwärtigkeit seines Todes. Der ließ noch lange auf sich warten – und trat erst 15 Jahre später ein.
In den letzten Jahren schlief unser Kontakt etwas ein und die gegenseitigen Sendungen wurden weniger.
Geblieben ist jetzt eine umfangreichere Sammlung seiner großartigen Kunst und Poesie und die Erinnerungen an einen sehr besonderen und offenherzigen Menschen.

Gesamtverzeichnis im Hybriden-Verlag mit vielen Künstlereditionen von Pierre Garnier.

So, 02.02.2014

Vernissage "Kretzschmars Jahre"

Harald Kretzschmar, Foto © Ralf Parkner
Harald Kretzschmar, Karikaturist, kritischer Geist und scharfer Beobachter, wurde vor allem durch die Wochenzeitschrift Eulenspiegel als Karikaturist bekannt.
Heute wurde seine Ausstellung "Kretzschmars Jahre" mit Neujahrsgraphiken aus 50 Jahren eröffnet. 1963 bis 1994 war dies ein originalgrafischer Handabzug vom selbstgebastelten Siebdruckrahmen. Seitdem sind es Kopien von Handzeichnungen, mit Farbstiften handkoloriert. In dieser Ausstellung werden erstmalig alle diese Karten komplett gezeigt - und zwar parallel mit einem jeweils im selben Jahr entstandenen, gleichfalls zeitkritisch-satirischen größeren Blatt. Auf diese Weise entstandt in zeitlicher Abfolge ein Überblick über Lebenswerk und Weltsicht eines im Land Brandenburg beheimateten Künstlers, der immer noch aktuell kreativ unter uns wirkt.
Der Pirckheimer Ralf Parkner veröffentlichte einige Fotos von dieser Vernissage auf Facebook.

Sa, 01.02.2014

in eigener Sache

Dieser Blog wird ab sofort nicht mehr als Blog für die Pirckheimer-Gesellschaft geführt, sondern als Blog für alle Bibliophilen. Doch wie bei Raider und Twix: aus Pirckheimer wird Bibliophilen, sonst ändert sich nix!
Diese Umbenennung in Bibliophilen-Blog erfolgt, um Mißverständnisse zum Betreiber des Blogs zu vermeiden. Auch möchte ich, obwohl der Pirckheimer-Gesellschaft aufgrund einer über 35-jährigen Mitgliedschaft am ehesten verbunden, natürlich auch die Aufmerksamkeit aller Bibliophilen auf diesen Blog lenken. Dieser Blog steht selbstverständlich wie gewohnt allen, die sich zum großen Kreis derer zählen, die das Buch schätzen, für Mitteilungen zur Verfügung, ob als Liebhaber des Gedruckten, Bibliophile oder als Bibliomane, ob als "Pirckheimer", Freund einer anderen Bibliophilen-Vereinigung oder als Nichtmitglied einer Gesellschaft. Wie gesagt: ... sonst ändert sich nix!
Und ich möchte aufgrund der guten Erfahrung, dass viele Buchliebhaber gerade durch diesen Blog ihre Heimat in der Pirckheimer-Gesellschaft gefunden haben, nochmals wiederholen: Von allen Mitgliedschaften in bibliophilen Vereinigungen ist mir die Pirckheimer-Gesellschaft die wichtigste, nicht nur, weil diese Gesellschaft die einzige deutsche Zeitschrift zu Buchkunst und Bibliophilie, die MARGINALIEN, herausgibt und ihren Mitgliedern kostenlos und häufig exklusiv mit einer Originalgraphhik zur Verfügung stellt, sondern weil diese als einzige überregional aktive Gesellschaft ein so umfangreiches Vereinsleben pflegt.
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Mainzer Kolloquium 2014

Das diesjährige Mainzer Kolloquium des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz widmete sich der Buchhandelsgeschichtsschreibung in der "alten" Bundesrepublik.
Das jeweils am letzten Freitag im Januar abgehaltene Kolloquium der Mainzer Buchwissenschaft hat Tradition: es findet bereits seit 1994 statt. In diesem Jahr stand die Buchhandelsgeschichtsschreibung der "alten" Bundesrepublik im Mittelpunkt der Tagung, die von Stephan Füssel und Ute Schneider mit organisatorischer Unterstützung von Cornelia Gisevius ausgerichtet wurde. Zu etwa halbstündigen Referaten waren die Historiker Eckart Conze, Volker Hentschel und Olaf Blaschke, die Literaturwissenschaftlerin Elisabeth Kampmann, der Rundfunkhistoriker Edgar Lersch sowie der Tübinger Sortimentsbuchhändler Heinrich Riethmüller, seit Oktober 2013 Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, eingeladen worden. Der außerordentlich große Publikumszuspruch zu der ganztägigen Veranstaltung im stimmigen Rahmen der "Alten Mensa" der Mainzer Universität zeigte, dass damit eine attraktive Programmzusammenstellung gelungen war.
(Björn Biester)
 
Weitere Informationen und ein Bericht über diese Veranstaltung auf boersenblatt.net.

Do, 30.01.2014

Interview mit Katharina Wagenbach-Wolff

Katharina Wagenbach-Wolff, Foto © Abel Doering
Auf boersenblatt.net wurde ein Interview mit Katharina Wagenbach-Wolff veröffentlicht. Den Berlin-Brandenburger Pirckheimern stellte diese erfolgreiche Verlegerin im Januar 2011 ihren Verlag Friedenauer Presse vor, den sie seit 30 Jahren betreibt. Hier ein Auszug aus dem Interview der Kurt-Wolff-Preisträgerin, die einige Rückschlüsse zur Zukunft des Buches zulassen:
 
"... Ist es schwieriger geworden für die Bücher Ihres Verlags?
Das Verlagsgeschäft ist ein ständiges Auf und Ab. Davon abgesehen, die Lesegewohnheit der Jüngeren ist mir nicht ganz klar. Sie sind derart abgelenkt durch Computer, Internet und anderes, dass nicht mehr viel Zeit zum Lesen bleibt, zunächst. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass sie irgendwann erschöpft sind von diesem Bildschirm und dann ganz gern auch mal wieder Papier anfassen.
Sie legen großen Wert auf die Ausstattung jedes einzelnen Titels Ihres Programms. Müssen Bücher schön sein?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jetzt anfange, Broschuren zu machen, die lackierte Umschläge haben, das widerstrebt mir einfach. Das ist wie mit Kleidern, jeder zieht an, was er gerne hat. Etwas anderes passt nicht zu mir. Vielleicht ist das ein bisschen altmodisch. ..."
(Holger Heimann)


gesamtes Interviewlesen

Mi, 29.01.2014

Jahrestreffen 2014

Das Jahrestreffen 2014 der Pirckheimer-Gesellschaft wird gemeinsam mit den Fränkischen Bibliophilen vom 19. bis 21.September 2014 in Bamberg und Schweinfurt stattfinden.

Die 1003 gegründete Altstadt Bambergs, eins der größten unversehrt erhaltenen Altstadtgebiete Europas, zählt zum Weltkulturerbe. Mehr als 2.400 denkmalgeschützte Häuser bilden ein Gesamtensemble, das seinesgleichen sucht. Zahlreiche Monumentalbauten aus dem 17. und 18. Jahrhundert gestalten im historischen Stadtkern eine lebendige Mischung aus mittelalterlichen Kirchen und barocker Bürgerlichkeit. Freitag und Samstag wird dieser Ort das Zentrum des Jahrestreffens sein. Der Sonntag ist dann Schweinfurt mit den Schwerpunkten der Geschichte der deutschen Buchillustration im Museum Otto Schäfer und der einzigartigen Sammlung deutscher Gemälde des 19. Jahrhunderts im Museum Georg Schäfer gewidmet.
Tagungshotel ist das Center Hotel MainFranken, An der Breitenau 2, 96052 Bamberg, Tel.: 0951/30920, Fax.: 0951/3092200, in dem auch die Mitgliederversammlung stattfinden wird.
Es wird um Anmeldung bis zum 30.06.2014 bei dem Organisator des Jahrestreffens Ernst Reif oder bei der Pirckheimer-Gesellschaft gebeten. Der Tagungsbeitrag beträgt 65 €. Herrn Georg Drescher vom Vorstand der Fränkischen Bibliophilen sei für die gute und angenehme Zusammenarbeit bedankt, ohne die dieses Treffen so nicht stattfinden könnte. Mögen sich aus diesem gemeinsamen Jahrestreffen für die Pirckheimer viele interessante und beflügelnde Kontakte mit den Fränkischen Bibliophilen ergeben.

Weitere Informationen im Bereich Internes auf pirckheimer-gesellschaft.org.

Mo, 27.01.2014

Was wollen Sie in Paris?

Victor Otto Stomps und die Eremitenpresse in Stierstadt

Zum zweiten Mal widmet die Universitätsbibliothek Gießen eine Ausstellung dem ebenso bedeutenden wie eigenwilligen Verleger Victor Otto Stomps (Krefeld 1897 – Berlin 1970). Die in Kooperation mit dem Institut für Germanistik und dem Institut für Kunstgeschichte erarbeitete Ausstellung konzentriert sich auf die 1949 von V.O. Stomps zusammen mit Helmut Knaupp und Ferdinand Müller gegründete, bis 1954 in Frankfurt am Main und in der Folge bis 1967 in Stierstadt im Taunus beheimatete EREMITEN-PRESSE.

Eröffnung: 30. Januar 2014 um 18 Uhr
Ausstellung: 31. Januar bis 30. März 2014

Ausstellungsraum der Universitätsbibliothek
Otto-Behaghel-Str. 8
35394 Gießen

Kretzschmars Jahre

Neujahrs- & andere Grafik
Der Mensch ist gut - sei besser (Harald Kretzschmar 1992)
Mit Pauken und Kretzschmar beginnt die erste Ausstellung im noch unvollendeten Alten Rathaus Fürstenwalde.
 
Der 1931 in Berlin geborene und seit 1956 in Kleinmachnow bei Berlin ansässige, vor allem durch die Wochenzeitschrift „Eulenspiegel" bekannt gewordene Karikaturist ist ein in Leipzig von 1950 bis 1955 studierter Diplomgrafiker. Als solcher versendet er seit nunmehr fünfzig Jahren jedes Jahr eine persönliche Neujahrsgrafik.
1963 bis 1994 war dies ein originalgrafischer Handabzug vom selbstgebastelten Siebdruckrahmen. Seitdem sind es Kopien von Handzeichnungen, mit Farbstiften handkoloriert. In dieser Ausstellung werden erstmalig alle diese Karten komplett gezeigt - und zwar parallel mit einem jeweils im selben Jahr entstandenen, gleichfalls zeitkritisch-satirischen größeren Blatt. Auf diese Weise entsteht in zeitlicher Abfolge ein Überblick über Lebenswerk und Weltsicht eines im Land Brandenburg beheimateten Künstlers, der immer noch aktuell kreativ unter uns wirkt.
 
Weitere schöne Aussichten: Es gibt eine Finissage, mit einer Lesung von Harald Kretzschmar!
Satirische & andere Texte mit Ironie und Komik, Philosophie und Polemik in Kurztexten aus den in der Ausstellung betrachteten fünf Jahrzehnten. Dazu Stullen und Wein, am 7. März 2014 um 18 Uhr, Foyer Altes Rathaus Fürstenwalde. Unkostenbeitrag: 3,99 €
 
Vernissage: 1. Februar 2014 um 17 Uhr, Festsaal des Alten Rathauses Fürstenwalde
Musikalisches Donnerwetter: Harald Wenzek & Katrin Gehrke
Ausstellung: 2. Februar-7. März 2014

Kunstgalerie Altes Rathaus
Am Markt 1
15517 Fürstenwalde/Spree

Alois Nebel. Leben nach Fahrplan

Mit der Ausstellung „Alois Nebel. Leben nach Fahrplan“ macht das Museum für Druckkunst Leipzig ab 7. Februar 2014 den als Graphic Novel bekannten Bilderroman des Autors Jaroslav Rudiš zu einem begehbaren, dreidimensionalen Erlebnis.
Die dreiteilige Graphic Novel „Alois Nebel“ (2003–2005) des tschechischen Autors Jaroslav Rudiš ist längst Kult. Hauptfigur Alois Nebel ist ein kauziger Bahnhofswärter in der tschechischen Provinz. Im Sommer 1989 wird sein Leben durch wiederkehrende Alpträume auf den Kopf gestellt. Er sieht Züge, die auf keinem Fahrplan vermerkt sind, und wird so mit dunklen Kapiteln mitteleuropäischer Geschichte konfrontiert: dem Zweiten Weltkrieg, der Vertreibung der Deutschen und mit der sowjetischen Besatzung.
© Agentur Gold & Wirtschaftswunder / Literaturhaus Stuttgart
Die Ausstellung greift diverse Szenen des Bilderromans auf und zeigt diese als Rauminstallation. Die in schwarz-weißer Holzschnittmanier gehaltenen Illustrationen und Skizzen des tschechischen Zeichners und Musikers Jaromír 99 entführen den Betrachter in die Welt des Alois Nebel und machen seine Geschichte auf besondere Weise begehbar. Ergänzt wird die Schau durch lebensgroße Romanfiguren, die in die ständige Ausstellung des Museums integriert sind.
Die Ausstellung wurde vom Literaturhaus Stuttgart in Zusammenarbeit mit den beiden Autoren konzipiert. Die Gestaltung lag bei der Designagentur Gold & Wirtschaftswunder, Stuttgart. 2013 wurde die Ausstellung mit dem zweiten Platz bei den European Design Awards ausgezeichnet. Die Graphic Novel erschien 2012 beim Leipziger Verlag Voland & Quist. Der Film zum Buch wurde 2012 mit dem Europäischen Filmpreis in der Kategorie „Bester Animationsfilm“ ausgezeichnet und startete am 12. Dezember 2013 in den deutschen Kinos.
 
Eröffnung: 6. Januar 2014, 18 Uhr, in Anwesenheit des Autors Jaroslav Rudiš
Ausstellung vom 7. Februar bis 21. April 2014
 

So, 26.01.2014

Fr, 24.01.2014

Poesiealbum

Am heutigen Abend trafen sich Mitglieder und Gäste der Regionalgruppe Berlin/Brandenburg der Pirckheimer-Gesellschaft im Kleinen Säulensaal der Stadtbibliothek Berlin, um von Richard Pietraß interessante Hintergründe zur Lyrikreihe Poesiealbum und seine Erfahrungen als Herausgeber zu hören.
Richard Pietraß, Foto © Ralf Parkner
Die Lyrikreihe, begründet von Bernd Jentzsch, der infolge der Biermann-Ausbürgerung von einer Dienstreise nicht mehr in die DDR zurückkahm, erschien ab 1967 monatlich im Verlag Neues Leben Berlin. Von 1977 bis zu seinem erzwungenem Ausscheiden als Lektor im Jahr 1979 wurde sie von Richard Pietraß herausgegeben. In ihr wurden in einer Auflage zwischen 9 und 14 Tsd. Heften Lyriker der DDR und junge Poeten, Klassiker und internationale Dichter aus Ost und West vorgestellt, immer illustriert mit einer sorgfältig zum Autor ausgesuchten Graphik. Das letzte Heft (275 - August von Platen) wurde von Dorothea Oehme herausgegeben, teilte jedoch das Schicksal der DDR und wurde nicht mehr ausgeliefert. Seit 2007 erscheint das Poesiealbum nach 17 Jahren ab Nummer 277 (Peter Huchel) wieder, zur Zeit mit 4 Heften im Jahr.
Streng chronologisch stellte Richard Pietraß vor allem die von ihm herausgegebenen Hefte vor, gewürzt nicht nur durch interessante Anekdoten, sondern auch mit Informationen zu Hintergründen und hausgemachten Problemen der Arbeit staatlicher Verlage, wobei er deutlich machte, wie die Kulturpolitik und die Ost-West-Auseinandersetzungen auf die Editionsgeschichte des Poesiealbums wirkte. Richard Pietraß beschränkte sich dabei nicht nur auf die notwendige und komplizierte Gratwanderung zwischen Poesie und Politik während seiner Zeit als Lektor, sondern machte auch die Zwiespältigkeit und Schwierigkeit bei der Einschätzung dieser Arbeit deutlich, die eben auch, verglichen mit der heutigen Situation, ihre Vorteile hatte. So konnte er mit 29 Jahren als Student der Psychologie nach einigen ersten eigenen Texten bereits als Lektor unter teilweise besten Bedingungen arbeiten, musste aber auch bereits nach 4 Jahren eine mit "ideologischer Unzuverlässigkeit" begründete Kündigung hinnehmen.
(ad)


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