Pirckheimer-Blog

Fritz Jüttner

Fr, 02.02.2024

Eines der Themen im neuen "Hamburger Bothen": das "Fünfzig-Balladen"-Buch von Klaus Waschk.

Hamburger Bothe 20 erschienen

Ganz frisch mit Monatsbeginn auf den Displays bzw. auf dem Lesepult ist der Hamburger Bothe in seiner 20., der Februar-Ausgabe. Darin findet sich unter anderem der Hinweis auf das in Kürze anstehende Pirckheimer-Treffen in der Schnittke-Akademie in Hamburg-Altona am 25.02. (der Blog berichtete mehrfach) sowie auf das neueste Buch des Verlags Angeli & Engel, in dem Klaus Waschk fünfzig Balladen der deutschsprachigen Literatur von den Anfängen der Gattung bis in die Gegenwart bildnerisch begleitet und adaptiert. Weitere Themen der Ausgabe sind: Fritz Jüttner, Meine bibliophile Empfehlung zum Klopstock-Jahr, Alex Rübel, Die Schweizerische Bibliophilen-Gesellschaft, Jonis Hartmanns Fortsetzung von Serendipity – Magie, Wirkung und Bedeutung eines eigenartigen Wortes und die Würdigung zu 75 Jahre Fränkische Bibliophilengesellschaft durch Klaus Staffel. Die Ausgabe endet mit einem Offenen Brief eines der Herausgeber an Giovanni di Lorenzo. Der Hamburger Bothe ist über die Mailadresse Rudolf_Angeli@web.de bestellbar und erhältlich. Nach zwanzig Ausgaben, kann man sagen, hat sich das in der Corona-Zeit letztlich aus der Not der Vereinzelung begründete Informationsblatt der nördlichen Pirckheimer, zumal es nunmehr in den gesamten Wirkraum der Pirckheimer-Gesellschaft hineinstrahlt, mehr als etabliert.

(André Schinkel/Pressemitteilung)

So, 12.06.2022

Bibliophiles des Monats Dezember 2021, Ill.: Albrecht v. Bodecker

Ehrenvolle Auszeichnung

Unser lieber, herzlich verehrter Freund, der vielseitige Grafiker und Buchillustrator Professor Albrecht von Bodecker, seit 90 Jahren auf der Welt (siehe die typographische Beilage in Marginalien, Heft 244), seit 50 Jahren Mitglied der Pirckheimer-Gesellschaft, wurde am 3. April 2022 in Hamburg mit der Hans-Meid-Ehrenmedaille für Illustration ausgezeichnet.

Die 1993 von Max Meid, dem Sohn des großen Malers und Illustrators Hans Meid (1883 - 1957), gegründete Hans-Meid-Stiftung fördert begabte Künstler und Studenten auf dem Gebiet der Buchgrafik und der Buchillustration durch regelmäßige Preis- und Förderpreisverleihungen für außergewöhnliche Illustrationswerke. Im Jahr 2022 wurde mit dem Hauptpreis, dem Hans-Meid-Preis, die Hallenser Grafikerin Claudia Berg ausgezeichnet.

Das herausragende Lebenswerk von Buchillustratoren würdigt die Hans-Meid-Stiftung mit der Hans-Meid-Ehrenmedaille. Die erste Ehrenmedaille erhielt 1997 Otto Rohse. Die Künstler, die seither mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet wurden, sind Bernhard Heisig, Kurt Löb, Horst Hussel, Nuria Quevedo, Hans Ticha, Tomi Ungerer, Karl-Georg Hirsch, Volker Pfüller und Klaus Ensikat. Wir gratulieren dem Empfänger der Hans-Meid-Ehrenmedaille im Jahre 2022, unserm lieben Pirckheimer-Freund Albrecht von Bodecker, herzlich zu der ehrenvollen Auszeichnung!

(Fritz Jüttner)

Di, 11.01.2022

Typografische Beilage: Die Magie des Enchiridion Leonis Papae / Grafische Beilage: ATAK HERE, Risografie

Marginalien #243

Im Editorial der Ende letzten Jahres ausgelieferten Marginalien schreibt Till Schröder: "Die Person hinter der Kunst, sie fasziniert die Kritiker. Sie oder er ginge unbeirrt ihren oder seinen Weg. Ihr oder sein Individualismus mache sie einzigartig, heißt es. Geht es um Annäherung, beschäftigt die Kritiker das Besondere im Werk oft mehr als das Verwandte. Und doch agiert selbst der Exzeptionellste unter den Schaffenden nie im luftleeren Raum. Durch Kontext entsteht Bedeutung. In Abgrenzung zum Davor das neue Danach. Starke Persönlichkeiten reifen oft in starken Umfeldern. Das Drumherum bestimmt Bildung innerer Ästhetik gleichermaßen wie Möglichkeit äußeren Ausdrucks.
In diesem Sinne erkunden die Marginalien diesmal Menschen, die ihre künstlerischen Wege in der Tat unbeirrt von Zeiten und Systemen zu gehen scheinen. Allerdings, was im Nachhinein betrachtet als zielstrebig scheinen mag, stellt sich für die Künstler selbst eher wie ein Neugieriges-Sich-Treiben-Lassen dar. Über Vorbestimmung sinnieren sie wenig. Der Schriftsteller
Ingo Schulze nimmt uns mit in die Bild- und Buchwelten von Olaf Wegewitz, dem großen Nachspürer von Natur im Papier. Matthias Gubig erkundet die illustrativen Bildwelten Jutta Mirtschins, deren Kinderbücher und Theaterplakate gleichermaßen intime wie distanzierte Weltsicht atmen. Tobias-David Albert besucht den Typografen, Buchgestalter und Bildhauer Volker Küster nahe der niederländischen Grenze, der als Schriftgestalter Zeichen nicht nur im Zweidimensionalen der Buchseiten vermisst, sondern auch im Dreidimensionalen des Eisenguss’. Jens-Fietje Dwars erzählt von drei glorreichen Jahren des Hans Mardersteig und seiner Kunstzeitschrift Genius im Deutschland der 1920er Jahre, während Norbert Grewe in die Anfangsjahre des Diogenes Verlags eintaucht – und Daniel Keels Faible für die Fantastik. Michael Siefeners Kurzgeschichte über ein Zauberbuch in den Katakomben Lyoner Antiquariate verströmt eben solche in unserer Typografischen Beilage. Bernhard Hampp steigt ein in die napoleonische Epoche und ruft Adalbert Chamisso, den weltreisenden Franzosen in preußischem Dienst, seinen Schlemihl und den Kunersdorfer Musenhof ins Gedächtnis. Fritz Jüttner erinnert an 250 Jahre Klopstock’scher Oden, die Kraft eines Kommas und die Wirkmacht illegaler Nachdrucke. Und [... Till Schröder ...] durfte bei ATAK vorbeischauen, dem Professor der Illustration mit Punk-Wurzeln, der das Malen zitatreicher Stilleben für sich entdeckt hat."

Als grafische Beilage erhielten Mitglieder der Pirckheimer-Gesellschaft die Risografie von ATAK HERE, vom Künstler signiert und nummeriert, in 650 Exemplaren dreifarbig gedruckt von Dominik Dabrowski in der Druckwerkstatt der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle (Saale). Die allen Heften beiliegende typografische Beilage enthält den oben erwähnten Text "Die Magie des Enchiridion Leonis Papae", wie immer gestaltet und kommentiert von Matthias Gubig.

Fr, 27.11.2020

Sammlerfreuden 2020

Beim Berlin-Brandenburger Pirckheimer-Abend im Dezember letzten Jahres kam die Bezeichnung "Mein Buch des Jahres" auf - im Gegensatz dazu hatte auch jemand sein "Unbuch des Jahres" dabei und es wurde auch über "Mein Nichtbuch des Jahres" berichtet. Da nun in diesem Jahr der Sammlerabend ausfallen muss, hat der Vorstand beschlossen, die "Bücher des Jahres" wenigstens virtuell zu präsentieren: Jeder, der am 3. Dezember etwas zum traditionellen Sammlerabend mitgebracht hätte, schreibt ein paar Sätze auf über das Objekt und warum gerade dies sein Buch (oder seine Grafik usw.) des Jahres ist, dazu eins, zwei Bilder.
Damit können Pirckheimer und Freunde wenigstens auf diese Weise teilhaben an den Sammlerfreudendes letzten Jahres unserer Mitglieder.

Mehr als zehn Beiträge zu den Büchern des Jahres sind bereits eingetroffen und hier zu lesen und zu bewundern. Die Aktion ist damit aber keineswegs abgeschlossen, Beiträge sind weiterhin willkommen.

Mo, 21.09.2020

Fotos © ad

Jahrestreffen - Tag 2


Moscowitische und Persianische Reisebeschreibung von Adam Olearius, 1647

  


Herbert Kästner

 


Matthias Haberzettl


Dr. Fritz Jüttner


Klopstockhaus

Fr, 14.09.2018

1. Pirckheimer-Abend nach dem Jahrestreffen

Gestern fand im Säulensaal der ZLB der erste Treff der Berlin/Brandenburger Pirckheimer nach dem Jahrestreffen statt.
Dr. Fritz Jüttner hielt seinen Vortag "Vom Saale- an den Pleißestrand - ein bibliophiler Ritt mit Zachariäs "Renommisten", einem Sauf- und Raufbold des 18. Jahrhunderts", anhand zahlreicher mitgebrachter Bücher aus seiner eigenen Bibliothek anschaulich dargebracht.

(Fotos: Ralf Parkner)

Jüttners Bibliothek umfasst sämtliche Ausgaben des "Renommisten" vom ersten Druck 1744 in den "Belustigungen des Verstandes und des Witzes", der ersten belletristischen Zeitschrift Deutschlands, bis zur von Detlef Ignasiak herausgegebenen Ausgabe des quartus-Verlags 1998, darunter alle von Zachariä besorgten Ausgaben seiner Werke und die Nachdruck-Ausgaben des 18. Jahrhunderts, den ersten Separatdruck 1840 mit Erstveröffentlichung der Illustrationen von Theodor Hosemann und die prächtige Ausgabe 1909 des Verlags Eugen Diederichs. Natürlich fehlte auch nicht der Band 700 der Insel-Bücherei mit seiner speziellen Ausgabe für die Teilnehmer des Leipziger Pirckheimer-Jahrestreffens 1989.

Di, 06.12.2016

Sammlerabend des BBA

Heute trafen sich Mitglieder des Berliner Bibliophilen Abends und ein Gast, um sich zum Jahresausklang gegenseitig Neuerwerbungen für die eigene Sammlung und andere bibliophile oder interessante Titel vorzustellen.
Die Gastgeber Susanne Rothe und Ulrich Goerdten hatten für ein angenehmes Ambiente gesorgt und die Teilnehmer des Abends brachten nicht nur Kuchen und Wein zu diesem geselligen Beisammensein in der Vorweihnachtszeit mit, sondern vor allem Anekdoten, Geschichten und Beispiele aus dem Sammlerjahr 2016. Seltene Autographen (Jürgen Wilke) gehörten dazu, wie auch Funde zu Klopstock in Auktionskatalogen (Fritz Jüttner) oder weise Worte von Erasmus von Rotterdam (Christian Klinkenstein), eine eigene Veröffentlichung (Jörg Petzel), der Fund eines Buches auf dem Flohmarkt, welches der eigene Vater einmal besaß (Bernd Illigner) oder die Entdeckung einer Arbeit einer Studentin aus Burg Giebichenstein mit dem Titel überuntertage (Jürgen Ziegler).
Zuvor konnten die Teilnehmer die wieder gelungene Jahresgabe des BBA in Empfang nehmen, über die in einem späteren Post berichtet wird.

Di, 29.11.2016

4. Berliner Antiquariatstag (2)

Frau Ursula Saile-Haedicke schickte weitere Fotos vom Berliner Antiquariatstag, die dem Album bei Facebook hinzugefügt werden konnten. Danke!
Das Album kann durch Klick auf das Foto aufgerufen werden.

Fr, 18.03.2016

Goethes Wilhelm-Meister-Dichtung

Am 17. März stellte Dr. Fritz Jüttner im Kleinen Säulensaal der Zentralen Landesbibliothek (ZLB) unter dem Motto: "Der Weg ist begonnen, vollende die Reise..." Exemplare aus seiner Sammlung zu Goethes Wilhelm-Meister-Dichtung besonders aus dem 18.und der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vor.
Die Herausgabe und der Druck von 'Wilhelm Meisters Lehrjahre'. Ein Roman, (Berlin 1795) bei Johann Friedrich Unger war zugleich der Beginn einer fruchtbaren verlegerischen Zusammenarbeit zwischen Goethe und dem Berliner Drucker, Schriftgießer und Verleger Unger (1753 – 1804), der für den Druck der Goethe-Bände seine eigens kreierte 'Unger-Fraktur' verwendete. Bemerkenswert, wie damals ein Buch verlegt wurde: Dem Verleger wurden in Etappen die einzelnen Manuskriptbögen vom Autor zugesandt, vom Korrektor des Verlegers gelesen, dazu eigneten sich „am besten Pedanten“, wie Unger hervorhob, und dann die Druckfahnen an den Autor geliefert. So hatte der Verleger zuvor keine Gelegenheit, den ganzen Roman zu lesen. 'Wilhelm Meisters Wanderjahre' erschienen erstmals 1821 bei Cotta. Goethe hatte bereits früher publizierte Teile eingeflochten und neue dazu verfasst, was dem Leser das Verständnis erschwerte: eine ungewohnte Struktur und unklare Zusammenhänge. Der verlegerische Erfolg der 'Wanderjahre' und die weitere Verbreitung waren gering, nicht einmal als illegale Nachdrucke. Eine Parodie auf Goethes 'Wanderjahre', verfasst von dem Pfarrer und Schriftsteller Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen (1793 – 1834), beflügelte die kritische Opposition gegen Goethe in den Jahren 1821 bis 1823. Pustkuchens 'Wanderjahre' umfassten immerhin fünf Bände (1821 – 1828) und wurden von manchen Zeitgenossen durchaus geschätzt. Spannend war der Fund des 'Ur-Meister' im Nachlass von Barbara Schulthess, geb. Wolf (1745 – 1818), eine Freundin Goethes, die in Zürich einen literarischen Zirkel bildete. Goethe hatte ihr häufig Manuskripte zukommen lassen, einiges hatte sie abgeschrieben und aufbewahrt, darunter auch 'Wilhelm Meisters Theatralische Sendung' (ab 1776). Diese Fassung wurde von einem Ururenkel aufgefunden und von dem in Bern lehrenden Germanistikprofessor Harry Maync dann auch bei der Cotta'schen Buchhandlung Nachfolger Stuttgart/Berlin 1911 vollständig publiziert. So führte Herr Jüttner über eine Stunde lang anhand zahlreicher mitgebrachter Exemplare aus seiner Sammlung durch die Editionsgeschichte und wurde danach mit einem kräftigen Applaus und regen Nachfragen bedacht.
(nach einer Information von Rüdiger Schütz)


Auf Facebook hat der Pirckheimer Ralf Parkner ein Album mit einer schönen Fotostrecke dazu veröffentlicht.

Sa, 05.12.2015

Pirckheimer bei der Büchergilde

Traditionell trafen sich die Berlin/Brandenburger-Pirckheimer am 3. Dezember zu ihrer letzten Zusammenkunft des Jahres in der Büchergilde-Filiale am Wittenbergplatz bei Johanna Binger, der Ehefrau von Rolf Hochhuth und Leiterin der Büchergilde-Filiale, um das Jahr Revue passieren zu lassen und Erwerbungen des letzten Jahres zu präsentieren.
Gleichzeitig fand ein Wechsel in der Leitung der Gruppe statt: Ursula Lang und Robert Wolf stellten aus Altersgründen ihr Amt zur Verfügung und machten Platz für Rüdiger Schütz (Abb. oben), der als neue Leiter der Gruppe das Jahresprogramm für 2016 vorstellte und für Hans-Jürgen Wilke (Abb. unten), den letzten Drucker von Conrad Felixmüller und Sammler seines Lebenswerks. Die Dritte im Bunde ist Ninon Suckow, ehem. Bibliothekarin in der Staatsbibliothek zu Berlin, Arbeitskreis für die Erfassung, Erschließung und Erhaltung historischer Bucheinbände. Der langjährige Leiterin der Berlin/Brandenburger Regionalgruppe Ursula Lang wurde mit Blumen gedankt und Dr. Fritz Jüttner hielt auf Sie eine Laudatio. Der Vorsitzende der Pirckheimer-Gesellschaft, Ralph Aepler, ließ es sich nicht nehmen, wieder extra aus Mannheim zu kommen und aus Magdeburg war ein weiteres Vorstandsmitglied, Ralf Wege, angereist.
(Ralf Parkner)

... weitere Fotos von Ralf Parkner bei Facebook.

Fr, 20.11.2015

Herzlichen Glückwunsch zum 95sten

Aus Anlass des 95. Geburtstages des Ehrenmitgliedes der Pirckheimer-Gesellschaft, Prof. Wolfram Körner, hatte Ralph Aepler zu einem Empfang in ein Berliner Hotel geladen und viele Gratulanten ließen es sich, trotz teilweiser langer und beschwerlicher Anreise nicht nehmen, an diesem verregneten Novembertag einen alten Freund zu ehren.
 
Fritz Jüttner würdigte das Lebenswerk des Pirckheimers, des Chirurgen und bekannten Sammlers u.a. von Erotica oder IB in einer bewegenden Laudatio, angefangen vom Einsatz des Jubilars bei der Gründung der Pirckheimer-Gesellschaft bis zu seinem Wirken als Vorsitzender dieser Bibliophilen-Vereinigung ab 1981, über die problematischen Endachziger, bis zum Jahre 1994. Prof. Körner, den sein Beruf in fast alle Ecken der Welt verschlug, nutzte diese Reisen auch, um nicht nur eine bedeutende eigene Sammlung aufzubauen, er bereicherte nebenbei z.B. eine Sammlung von Fingerhüten, die vielleicht etwas skurilere Leidenschaft seiner Ehefrau. Vieles davon kann nachgelesen werden in den Memoiren des Jubilars, die bereits anläßlich seines 90. Geburtstages von der Pirckheimer-Gesellschaft herausgegeben wurden, ein Buch, das als Jahresgabe bei allen Mitgliedern im Bücherschrank steht. Selbstverständlich erwähnte Fritz Jüttner in seiner Laudatio das persönliche Engagement von Wolfram Körner für Sammlungen anderer Bücherfreunde, welches auch er in freundschaftlicher Verbundenheit häufig genießen konnte und schloss - alle Hörer hatten darauf gewartet - mit einem Zitat von Klopstock.
 

Fr, 05.12.2014

"Sammlerfreuden" 2014 in der Buchhandlung am Wittenbergplatz

Sammlerfreuden

An ihrem letzten Abend des Jahres trafen sich die Berlin-Brandenburger Pirckheimer traditionsgemäß in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz der Pirckheimerin Johanna Binger, um sich gegenseitig interessante Neuerwerbungen des vergangenen Jahres vorzustellen. Ralf Parkner konnte eine bemeerkenswerte Eigenschöpfung vorstellen: Unikat-Fotobücher, in denen er gemeinsam mit bekannten nationalen und internationalen Größen der Rockmusik abgebildet ist, oft von den Künstlern signiert, Jutta Osterhof berichtete über eine unerwartete Komplettierung ihrer Sammlung, Carsten Wurm zeigte interessante und teilweise zum Schmunzeln
verleitende Widmungen in Büchern aus dem Nachlass bekannter Autoren und Bibliothekare, Abel Doering konnte ein Geschenk der Pirckheimerin Elke Rehder präsentieren, die er über das Netz als Schachfreundin kennenlernte, Konrad Hawlitzki schwelgte noch in bibliographischen Erinnerungen an Bamberg, Ursula Lang zeigte eine Neuerscheinung von Richard Pietraß und anderen Freunden und Fritz Jüttner zitierte bewegend aus einer letzten Arbeit von Hermann Kant, bevor er wie erwartet auf äußerst spezielle und bibliophil interessante Ausgaben von Klopstock zu sprechen kam ...

Di, 14.01.2014

Bibliophiler Stammtisch in Bayern

Reinhard Grüner, Foto © Matthias Haberzettl
Nachdem der Stammtisch der Pirckheimer in Bayern in Oberschönenfeld unter den Teilnehmern einen äußerst positiven Anklang fand, war es einhellige Meinung, das nächste Treffen wieder in einer bayrischen Metropole zu veranstalten. Ich einigte mich mit mir auf Seibersdorf, einer Weltstadt mit etwa 50 Einwohnern zwischen Augsburg und Ingolstadt in der Nähe der B 300, in der der Wirt des Landgasthofs Schrödl (bekannt als „Beim Lucki“) extra für uns öffnete und wir im Nebenzimmer eine ruhige Stätte für Genuss und Gespräch fanden. Leider reduzierte sich die Teilnehmerzahl durch kurzfristige Terminänderungen und Krankheit von 12 auf 8, aber es nahmen mit den weit bekannten Sammlern Reinhard Grüner und Frau zwei „Novizen“ teil, deren Anwesenheit sich als große Bereicherung erwies. Hans Rabenbauer, der sich anfangs nur eingeschränkt als Bibliophile definierte (dann aber immer weitere Sammelgebiete preisgab, hauptsächlich deutsche Literatur der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts), übergab seine Beitrittserklärung zur Pirckheimer-Gesellschaft. Der „Designer und Gestalter der Südschiene“ Klaus Staffel hatte eine Riesenüberraschung mitgebracht: Der erste Druck der Pirckheimer in Bayern, der in den nächsten Marginalien angekündigt wird, ist fertig und konnte begutachtet werden. Wir alle erlaubten uns, darauf stolz zu sein und das Werk nun auf Signierreise zu schicken. Die weitere Veranstaltungsplanung, in die die künftige Ausstellung von Künstlerbüchern unseres Mitglieds Reinhard Grüner in Regensburg eingebaut wurde und ein Vortrag des Pirckheimers Dr. Fritz Jüttner in Ingolstadt bekanntgegeben wurde, geht nun in die Detailplanungsphase. Nachdem man Neuigkeiten ausgetauscht und alle Abwesenden in Bayern und Berlin ausgerichtet hatte, wandte man sich dem eigentlichen Zweck des Treffens zu: Man stellte interessante Objekte aus den jeweiligen Sammlungen vor und erzählte die dazugehörigen Geschichten. Und es zeigte sich eine überraschende Spannweite von Objekten vom Unikatbuch des Künstlers Max Multerer bis zum mehrfach signierten Ausstellungskatalog Werner Klemkes, jeweils eingebettet in spannende, überraschende Geschichten. Die Zeit verflog, wir bestaunten und lauschten, wir lachten und wurden ergriffen, kurz: es war schön und kurzweilig. Wir hoffen auf eine künftig zahlreichere Teilnehmerschaft, aber es zeigte sich ein zäher harter Kern, der auf weitere spannende Veranstaltungen hoffen lässt.
(Ernst Reif)

Fr, 06.12.2013

Erwerbungen und Sammlerfreuden 2013

Gerhard Rechlin bei der Vorstellung eines Palmbaum, gestaltet von Karl-Georg Hirsch
Heute, (Zufall oder Bestimmung?) am 543sten Geburtstag Willibald Pirckheimers, trafen sich die Berliner und Brandenburger Pirckheimer traditionell zum letzten Abend des Jahres in der Büchergilde-Buchhandlung am Wittenbergplatz unseres Mitglieds Johanna Binger, um Freunden interessante neue Stücke aus den eigenen Sammlungen vorzustellen. Und es blieb wie immer nicht nur bei einer Vorstellung von Neuerwerbungen, spannender waren die Geschichten, die hinter diesen Sammlerfreuden steckten: die Umstände, die das erworbene Stück zu einem Erlebnis für den Sammler machen, die Berichte über die Unterstützung, die jeder durch andere Mitglieder erfuhr, die bibliophilen Besonderheiten und einzigartigen Hintergründe ...
Für Ulrich Goerdten war es der Umstand, dass er bislang unbekannte, weil verstreute Artikel von Johannes Trojan, die bislang als Hundert Momentaufnahmen erschienen, um die fast doppelte Anzahl in Buchform erweitern konnte, Carsten Wurm konnte originelle, mit dem Wissen von heute verblüffende Widmungen in Büchern vorstellen, Jutta Osterhof berichtete über die schwierige Suche nach einem Faksimile von Felixmüller, welches ihr "nur noch" im Original vorlag, Jürgen Wilke konnte den Erwerb eines Buchumschlages vorweisen und machte deutlich, warum dieses ausgeschlachtete Buch ein Prunkstück seiner Sammlung ist und Ursula Lang zeigte, wie sich Kinderbuchautoren durch einen versteckte Hinweise in einem Buch gegenseitig Hochachtung zollten. 5 Minuten für jeden Beitrag und nur 90 Minuten Zeit, nicht nur mit Blick auf den Beitrag von Fritz Jüttner eindeutig zu wenig Zeit.
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Di, 18.06.2013

Dr. Fritz Jüttner - Als die Römer frech geworden …

Heute trafen sich Mitglieder des BBA und Gäste in der Villa Oppenheim, um sich unter dem Motto des bekannten Liedes von Joseph Victor von Scheffel, populär geworden mit der Melodie von Ludwig Teichgräber, unter kundiger und humorvoller Führung durch unser Mitglied Dr. Fritz Jüttner auf einen bibliophilen Streifzug durch zwei Jahrhunderte deutscher Arminius-/Hermann-Dichtung zu begeben.
Am Beginn stand der voluminöse Barockroman Großmüthiger Feldherr Arminius oder Herrmann ... von Daniel Casper von Lohenstein, erstmals postum 1689/90 publiziert, hier in der zweiten, verbesserten Ausgabe von 1731 vorgestellt. Zur Freude der Zuhörer zitierte der Vortragende den umständlichen Titel ebenso wie den Beginn der seitenlangen Begründung für die Neuausgabe. Es folgten Johann Elias Schlegel mit seinem erstmals 1743 in Johann Christoph Gottscheds Deutscher Schaubühne erschienenen Trauerspiel Herrmann und Christoph Otto von Schönaich mit seinem Heldengedicht Hermann, oder das befreyte Deutschland in den Auflagen von 1751 und 1753, bis der Referent endlich, wie allgemein natürlich erwartet, ausführlich auf seinen Lieblingsautor zu sprechen kam: Friedrich Gottlieb Klopstock mit seinen drei Dramen-Bardieten - Hermanns Schlacht (1769), Hermann und die Fürsten (1784) und Hermanns Tod (1787). Aus der reichen Bardenliteratur rezitierte Fritz Jüttner Verse aus den Bardengesängen von Michael Denis ("Sined, dem Barden") und Karl Friedrich Kretschmann ("Rhingulph, dem Barden"). Am Ende des bibliophilen Streifzugs standen Heinrich von Kleists Drama Die Hermannsschlacht, erstmals 1821 von Ludwig Tieck publiziert, und das gleichlautende Drama von Christian Dietrich Grabbe in der Erstausgabe von 1838. Von allen besprochenen Werken lagen die Originalausgaben vor.
Zum Abschluss wurde dann noch der Wunsch geäußert, dass alle Teilnehmer an der kommenden Exkursion das mottogebende Scheffel-Lied singen werden - alle Hörer versprachen zu üben.
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